Neuss Thiel kämpft um die SPD-Hochburg

Neuss · SPD-Ratsherr reagiert auf Wahlergebnis der AfD auf der Neusser Furth.

 Heinrich Thiel will der AfD auf der Furth das Wasser abgraben.

Heinrich Thiel will der AfD auf der Furth das Wasser abgraben.

Foto: woi

In keinem Neusser Kommunalwahlbezirk hat die SPD bei den Bundestagswahlen vor zwei Wochen mehr Zuspruch verloren als im Bezirk "Neusser Furth", in kaum einem war die AfD stärker und die Wahlbeteiligung niedriger. Das nimmt Heinrich Thiel fast persönlich. Nach dem Motto "Nordstadt first" will sich der 28-Jährige, der den Bezirk bei der Kommunalwahl im Mai 2014 direkt für die SPD erobern konnte, nun ganz auf die politische Arbeit in seinem Ortsteil konzentrieren.

Ein persönliches Opfer verlangt ihm das auch ab, denn für die Arbeit als Schriftführer und Pressesprecher des Initiativkreises Nordstadt wird er künftig keine Zeit mehr haben. "Das waren drei tolle Jahre", sagt Thiel. Am Dienstag, wenn der Initiativkreis ab 19 Uhr zur Mitgliederversammlung in das Papst-Johannes-Haus an der Gladbacher Straße einlädt, enden sie für ihn. Seine Aufgaben sollen sich - die Zustimmung der Mitglieder vorausgesetzt - Armin Löffler (Schriftführer) und Hans-Willi Arnold (Pressearbeit) teilen.

Die AfD und ihr Erfolg motiviere ihn zu gar nichts, betont Thiel, der als nur einer von zwei SPD-Kandidaten sein Ratmandat direkt errang. "Mich motivieren die Menschen, die jetzt AfD gewählt haben", erklärt er stattdessen. Das waren - bei einer Wahlbeteiligung von nur 55,7 Prozent - immerhin weit mehr als 200 (13,1 Prozent). Die SPD verlor andererseits im Vergleich zur Bundestagswahl 2013 etwas mehr als sieben und landete bei 29,4 Prozent der Zweitstimmen.

Dass der Bezirk damit noch immer als SPD-Hochburg gilt, ist Thiel dabei kein Trost, sondern spornt zusätzlich an. "Ich werde keinen zurücklassen", sagt er, nicht als Stadtverordneter und auch nicht als Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Nord. In dieser Eigenschaft nimmt er nicht nur Sachthemen wie die Überplanung des Geländes der Schraubenfabrik in den Blick, sondern sucht auch neue Formen der Bürgeransprache und -beteiligung. Eine Idee: Online-Bürgerdialog.

(-nau)
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