Neuss Task Force legt Lösung für OGS-Problem vor

Neuss · Fast alle Kinder auf der Warteliste erhalten einen Betreuungsplatz. Nun folgt ein langfristiges Konzept.

Die Stadt hat gestern die vorläufigen Ergebnisse der sogenannten Task Force OGS vorgestellt. Bürgermeister Reiner Breuer hatte die Arbeitsgruppe eingerichtet, weil es in Neuss an rund 350 Plätzen - so die Prognose im Juli - in den außerunterrichtlichen Angeboten der Offenen Ganztagsschule (OGS) mangelte. Wie die Verwaltung gestern mitteilte, konnten OGS-Plätze für fast alle Kinder auf der Warteliste gefunden werden. Allerdings habe eine Bestandserhebung am 19. Juli konkret ergeben, dass 178 Mädchen und Jungen das OGS-Angebot an Neusser Grundschulen nutzen wollten. Für sie galt es, Plätze zu finden. Zunächst hatte die Task Force im Zuge einer Eilanfrage eine Bestandserhebung bei den 25 Neusser Grundschulen durchgeführt. Dabei wurde nach Härtefällen gefragt. Danach wurden die Schulen in drei Dringlichkeitskategorien eingeteilt: erstens mit langer Warteliste und Härtefällen (fünf Schulen), zweitens mit einfacher Warteliste (acht Schulen) und drittens ohne Wartelisten (zwölf Schulen).

Während der Sommerferien gab es zunächst Gespräche mit 13 Schulleitungen aus allen Kategorien. Dadurch konnten zunächst 138 Plätze der Wartelisten und elf Härtefälle abgebaut werden. Im Zuge der weiteren Gespräche kurz vor Schulanfang wurden laut Verwaltung auch für die verbliebenen Härtefälle Lösungen gefunden.

Bei ihren Sitzungen beschäftigte sich die Task Force nicht nur mit der Raumproblematik, die durch Umwandlung von Hausmeisterwohnungen sowie die Nutzung von Souterrainräumen gelöst wurde, sondern auch mit der Frage, wie die Träger geeignetes Personal finden. Unter anderem wurden Studenten von Fachhochschulen für Praxissemester gefunden. Durch zusätzliche Maßnahmen - zum Beispiel Lesementorenprojekte - können weitere Betreuungspersonen eingebunden werden. Auf diese Weise soll kurzfristig eine personelle Entlastung auf den Weg gebracht werden. Außerdem werden Betreuungsmodelle wie die "Verlässliche Grundschule bis 14 Uhr" (VGS) geprüft und zum Teil ausgebaut. In der Offenen Jugendeinrichtung Geschwister-Scholl-Haus auf der Furth könnte zum Beispiel eine Betreuung eingerichtet werden.

In einem zweiten Schritt muss die Verwaltung nun ein langfristiges Konzept inklusive Kostenplan erarbeiten. Das Ziel der Politik: Jedes Kind, das in einer OGS betreut werden soll, soll einen entsprechenden Platz erhalten.

(NGZ)
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