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Hesemann weiß um die Bedeutung seiner Forschung Stumme Zeugen von Golgatah

Hesemann weiß um die Bedeutung seiner Forschung · Von Markus Frädrich Was haben Indiana Jones und Michael Hesemann gemeinsam? Beide erheben den Anspruch, den heiligen Gral gefunden zu haben. Während Indiana Jones ihn jedoch gegen Filmende in einer Felsspalte verliert, steht der von Hesemann identifizierte Kelch in Valencia. Und wird dort als Reliquie verehrt.

Von Markus Frädrich Was haben Indiana Jones und Michael Hesemann gemeinsam? Beide erheben den Anspruch, den heiligen Gral gefunden zu haben. Während Indiana Jones ihn jedoch gegen Filmende in einer Felsspalte verliert, steht der von Hesemann identifizierte Kelch in Valencia. Und wird dort als Reliquie verehrt.

Für seine akribischen Untersuchungen des kostbaren Bechers, mit dem Jesus Christus das letzte Abendmahl gefeiert haben soll, ist Hesemann 2002 zum "Gralsritter" geschlagen worden. 2005 ist der Rittersmann der Einladung der Neusser Gesellschaft für Erholung gefolgt, seine reliquiengeschichtliche Detektivarbeit vorzustellen - bei einem Glas Weißwein im "Herzog von Burgund".

Im Mittelpunkt seines Vortrags: Seine Forschungen zu einer Tafel, die am Kreuz Jesu befestigt gewesen sein soll und nach römischer Rechtspraxis seinen Namen und sein Vergehen beschrieb. Die "Jesus-Tafel" und mehrere andere Reliquien sollen 325 in Jerusalem entdeckt und von der Heiligen Helena in die römische Basilika Santa Croce in Gerusalemme gebracht worden sein. Dort ist die Tafel bis heute zu sehen.

Um ihre Echtheit nachzuweisen, fotografierte Hesemann ihre Inschrift und ließ sie von sieben israelischen Experten für Schriftenkunde mit datierten Inschriften aus der Zeit Jesu vergleichen. Das einhellige Urteil: Die Tafel stammt tatsächlich aus dem ersten Jahrhundert - es könnte sich also tatsächlich um die Kreuzestafel "INRI" handeln. Sie wäre das einzige zeitgenössische Schriftstück, das die Kreuzigung Jesu beweist. "Ich habe zwei Dinge bewiesen," sagt Hesemann. "Erstens: Die Reliquien der Passion Christi haben überlebt. Zweitens: Die Funde der Hl. Helena waren keine Fälschung."

Seit der Präsentation seiner Forschungsergebnisse stehen ihm die Türen zu Vatikan und internationalen Forschungskongressen offen. Johannes Paul II. hat ihm persönlich seine "Bewunderung und Wertschätzung" entgegengebracht - kein Wunder, denn Skeptiker an der Geschichtlichkeit biblischer Ereignisse können nur schwer gegen Hesemanns Indizienbeweise ankommen. Sie kontern der gängigen Auffassung von Reliquien als Ausgeburt frömmelnder Heiligenverehrung und geben ihnen historisches Fundament.

Hesemann weiß um die Bedeutung seiner Forschung - und er weiß sie und sich zu vermarkten. Der medialen Öffentlichkeit stellt er seine Erkenntnisse in Büchern vor, die sich wie wissenschaftliche Krimis lesen und zahlreiche Farbfotos enthalten. Nicht nur von der Jesus-Tafel und anderen "stummen Zeugen von Golgatha". Auch von sich selbst bei der Papstaudienz. Und am Ende des Vortrags signierte der Gralsritter persönlich seine Publikationen.

(NGZ)
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