Neuss Stadt will der Schenkung des Koenenlagers zustimmen

Neuss · Die Annahme ist mit Bedingungen verknüpft. Der Kulturausschuss diskutiert das Thema in seiner nächsten Sitzung.

 Das Modell im Maßstab 1:2000 ist im Tagungshotel an der Humboldtstraße untergebracht - wo einst auch das Militärlager der Römer existierte.

Das Modell im Maßstab 1:2000 ist im Tagungshotel an der Humboldtstraße untergebracht - wo einst auch das Militärlager der Römer existierte.

Foto: Birkenheuer

Wie geht es weiter mit dem Modell des Koenenlagers (Castrum Novaesium) von Heinz Birkenheuer und Lothar Kirchmeyer? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Kulturausschuss in seiner nächsten Sitzung am kommenden Mittwoch.

Das Modell steht im Commundo-Tagungshotel an der Humboldtstraße. Das Gebäude wird ab dem kommenden Sommer jedoch als Polizeiakademie genutzt. Die Polizei hat laut Birkenheuer zwar signalisiert, das Modell kostenfrei am bisherigen Standort in ihren gepachteten Räumen unterzubringen. Jedoch könne sie sich als Kooperationspartner keine Privatperson vorstellen, sondern eine Institution - also entweder die Stadt Neuss oder einen Verein. Aus diesem Grund möchte Birkenheuer der Stadt Neuss das Modell schenken. Aus der Beschlussempfehlung der Verwaltung geht hervor, dass der Schenkung zwar zugestimmt wird - aber nur unter bestimmten Bedingungen. So müsse sichergestellt sein, dass die kostenfreie Aufstellung in den Räumen an der Humboldtstraße weiterhin gesichert ist. Die Betreuung, Organisation und Durchführung von Führungen müsse zudem ausschließlich durch ehrenamtliche Kräfte geleistet werden - sprich ohne städtisches Personal. Die Schenkung darf also für die Verwaltung mit keinerlei Pflichten verbunden sein.

Zudem wird in der Vorlage darauf hingewiesen, dass die Fachabteilung des Clemens-Sels-Museums auf gravierende wissenschaftliche Mängel bei der Rekonstruktion der Bauwerke im Modell hinweist. Daher könne das Museum das Modell weder inhaltlich vertreten noch in Form von Vorträgen oder Führungen der Öffentlichkeit vermitteln. Ein weiterer Kritikpunkt der Verwaltung: Die Art und Weise der Darstellung sei nicht mehr zeitgemäß und deshalb schwer "vermarktbar". In einer immer weiter digitalisierten Welt sollten künftige Investitionen eher für eine moderne Unterweisung mit anderen, heute verfügbaren technischen Medien und Hilfsmitteln, erfolgen. Aus diesem Grund hält es die Verwaltung für angebracht, die Arbeit mit dem Modell von Birkenheuer und Kirchmeyer - wie bisher auch - im ehrenamtlichen Bereich anzusiedeln. Ein Vorschlag der Stadt: Birkenheuer kann wie bisher in den Räumlichkeiten tätig werden und einen geeigneten Nachfolger einarbeiten.

Noch besser sei es laut der Verwaltung jedoch, wenn ein Verein sich grundsätzlich engagieren, diese Aufgabe und vielleicht auch die Schenkung direkt übernehmen würde.

(jasi)
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