Neuss Stadt verdoppelt Sicherheitskräfte

Neuss · Die Zahl der Mitarbeiter des Kommunalen Servicedienstes in Neuss soll auf 16 erweitert werden. Das Gros der Politik stimmt zu.

 Der Kommunale Servicedienst ist Teil des Ordnungsamtes. Er soll unter anderem das Sicherheitsgefühl der Bürger stärken.

Der Kommunale Servicedienst ist Teil des Ordnungsamtes. Er soll unter anderem das Sicherheitsgefühl der Bürger stärken.

Foto: bsen

Der Kommunale Servicedienst der Stadt Neuss kann in Zukunft womöglich auf doppelt so viele Kräfte zurückgreifen. Die Verwaltung legte am Donnerstagabend im Hauptausschuss ein 39 Seiten starkes Konzept vor, das unter anderem vorsieht, die Zahl der KSD-Mitarbeiter auf 16 zu erhöhen. "Wer eine substanzielle Verbesserung will, wer in den Schichtdienst und auch die Wochenenden bedienen will, muss investieren", erklärte nachher Bürgermeister Reiner Breuer, dem der Rat im September aufgetragen hatte, ein Konzept zu erarbeiten, dass das subjektive Sicherheitsempfinden der Neusser stärkt. "Die optimale Lösung wäre die Verdoppelung der Kräfte", sagt Breuer.

Eigentlich hätte die Neuaufstellung des KSD in dieser Sitzung beschlossen werden sollen. Da das Gros der Ausschuss-Mitglieder jedoch monierte, dass ihnen das Konzept nicht vorliege, wird eine Entscheidung erst nächste Woche im Finanzausschuss fallen. "Komisch, niemandem liegt das Konzept vor, aber alle reden drüber", sagte Breuer augenzwinkernd. Denn auch wenn das Konzept nicht im Detail besprochen werden konnte, herrschte im Ausschuss weitgehend Einigkeit über die Verdopplung.

Ein Antrag der CDU sieht vor, im Jahr 2017 drei neue Stellen für den KSD zu schaffen. Weitere fünf sollen 2018 folgen. Jörg Geerlings (CDU) unterstrich, dass eine Verdopplung der KSD-Kräfte notwendig sei, um einer generell verschärften Sicherheitslage Rechnung zu tragen. "Dabei geht es nicht nur um die Situation im Marienviertel", sagte Geerlings. Dort hatten Anwohner jüngst eine Initiative gegründet, um gegen offenen Drogenhandel und -konsum vorzugehen. Geerlings betonte zudem, dass eine Umbenennung des KSD notwendig sei, um dessen ordnungsdienstlichen Charakter zu fokussieren. Er will Servicedienst durch Ordnungsdienst ersetzen.

Die SPD hingegen beantragte, die Sollstärke des KDS im nächsten Jahr zunächst mit drei zusätzlichen Stellen auf elf anzuheben. Ab 2018 sollen drei weitere Stellen hinzukommen und erst 2019 die volle Sollstärke erreicht werden. Hartmut Rohmer betonte, dass seine Fraktion das Konzept befürworte. Es müsse jedoch sichergestellt werden, dass auch samstags kontrolliert wird.

Doch die Neustrukturierung sieht nicht nur eine Aufstockung des Personals vor. Nach 18 Jahren muss nach Angaben der Verwaltung auch über die Art der Uniformausstattung nachgedacht werden. Einheitlichkeit lautet das Stichwort. Denn im Laufe der Jahre sei ein "Sammelsurium an unterschiedlichen Kleidungsstücken beziehungsweise Farbtönen" entstanden. Des weiteren müsse der Fuhrpark des KSD um ein Dienstfahrzeug - einen Klein- oder Kastenwagen - erweitert werden. Die Fahrzeuge sollen zudem durch entsprechende Beschriftung in Zukunft besser als Einsatzwagen zu erkennen sein. Weiterhin ist beabsichtigt, zwei bis drei Diensträder anzuschaffen.

Ein Streitpunkt wird bei der anstehenden Diskussion im Finanzausschuss jedoch die Finanzierung sein. So rechnet die Stadtverwaltung für 16 KSD-Mitarbeiter mit gut 900.000 Euro Personalkosten jährlich. Hinzu kommen einmalige Neuanschaffungen für gut 42.000 Euro, jährliche Materialkosten in Höhe von knapp 24.000 Euro - und gut 2500 Euro Schulungskosten. Dem sollen Mehreinnahmen durch Verwarnungs- und Bußgelder in Höhe von 40.000 Euro gegenüberstehen.

(NGZ)
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