Neuss Stadt übernimmt Flüchtlingsunterkunft

Neuss · Die Stadt Neuss hat die Flüchtlingsunterkunft am Nordbad in Eigenregie übernommen. Das teilte die Caritas jetzt mit. Der Verband hatte die Unterkunft in den vergangenen beiden Jahren betrieben.

 Avery Toppan (l.) übergab die Leitung der Flüchtlingsunterkunft an Sonya Hamadi und Thomas Breuer.

Avery Toppan (l.) übergab die Leitung der Flüchtlingsunterkunft an Sonya Hamadi und Thomas Breuer.

Foto: Caritas

Gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) hatte die Caritas die neu errichtete Unterkunft am Nordbad damals übernommen - auf dem Höhepunkt der Flüchtlingszuwanderung. Jetzt ist die auf zwei Jahre befristete Zusammenarbeit mit der Stadt ausgelaufen. Das bedeutet eine Staffelübergabe. Ab sofort liegt die Betreuung der Einrichtung in den Händen von Sozialpädagogin Sonya Hamadi und Hausmeister Thomas Breuer.

Die Einrichtung am Nordbad bietet Platz für insgesamt 92 Menschen. Derzeit sind dort 75 Flüchtlinge untergebracht. Das teilt Miriam Hartig, Pressereferentin der Stadt Neuss, auf Anfrage unserer Redaktion mit. In der Unterkunft leben Menschen aus vielen verschiedenen Nationen zusammen - vor allem aus Syrien, Afghanistan, Irak und Iran. Bei der Übergabe an die Stadt würdigten DRK-Geschäftsführer Marc Dietrich und Caritas-Vorstand Norbert Kallen das positive Miteinander zwischen den Bewohnern und Betreibern der Einrichtung. Die Flüchtlingsunterkunft am Nordbad sei ein "absoluter Vorzeigestandort" geworden, betonte Jürgen Hages, Leiter des Integrationsbüros der Stadt Neuss.

Caritas und DRK setzten bei der Arbeit stets auf Transparenz. So wurde die Anlage offen und frei zugänglich gehalten. In Absprache mit der Stadt hatten sich die Verbände bewusst gegen Zäune, Stacheldraht und Einlasskontrollen entschieden. "Wir wollten es menschlich gestalten. Wenn Menschen sich eingesperrt fühlen, birgt das Konfliktpotenzial", erklärt Dirk Jünger, Abteilungsleiter Soziale Dienste bei den Caritas Sozialdiensten Rhein-Kreis Neuss GmbH.

(NGZ)
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