Neuss Stadt testet neue Versickerungsart

Neuss · Grundstücksverhältnisse im Kreuzfeld schließen Baubeginn im Jahr 2017 aus.

 Markant sind die Erschließungsbögen und viel Grün, das Platz lässt für die dezentrale Regenversickerung.

Markant sind die Erschließungsbögen und viel Grün, das Platz lässt für die dezentrale Regenversickerung.

Foto: Stadt Neuss

In Trippelschritten nähert sich die Stadt einem Baubeginn im seit Jahren geforderten Neubaugebiet Kreuzfeld. Nach vielen Diskussionen und Bürgerversammlungen in den vergangenen fünf Jahren liegt jetzt ein - von der Politik gelobter - Bebauungsplan auf dem Tisch, der in Kürze öffentlich ausgelegt werden kann. Das wäre ein wesentlicher Schritt, doch ist ein rascher Baubeginn auch danach nicht in Sicht. Denn die Grundstücksfragen sind ungeklärt.

Peter Müller als Leiter der städtischen Tochter "Liegenschaften und Vermessung Neuss" (LVN spricht von beinahe 50 privaten Grundbesitzern, die im projektierten 8,5 Hektar großen Baufeld südwestlich der Macherscheider Straße Eigentum haben. Diese Mischlage muss mit einer Flurbereinigung geordnet werden, wobei Flächen für Grün und Straßen in städtisches Eigentum gebracht werden müssen. Anschließend müssen nach dem jetzt vorliegenden Plan baufähige Grundschnitte zugeschnitten werden, die im Einzelfall mehrere Grundbesitzer betreffen können -die zum Teil auch eigene Pläne damit haben. Angesichts der vielen Verfahrensbeteiligten glaubt Müller nicht, dass dieses Ordnungsverfahren 2017 abgeschlossen sein wird.

Die Blaupause für das Neubaugebiet liegt indes vor und weist eine echte Neuerung auf. Erstmals wird ein dezentrales Konzept zur Versickerung von Niederschlagswasser umgesetzt und erprobt. Der auf Straßen und Wege fallende Regen werde oberirdisch in Rinnen aufgefangen und auf kurzem Weg bis zur nächsten Grünfläche geführt. Das Verfahren macht den Bau einer Regenwasserkanalisation verzichtbar und ermöglicht nach Ansicht der Verwaltung eine abwechslungsreiche Landschaftsgestaltung in einem Baugebiet, das der Natur viel Raum lässt - nicht zuletzt, indem es Abstand zu der Bezirkssportanlage halten muss.

Markant an dem Plan ist die radiale Erschließung, die auch unterschiedliche Nutzungen trennt. So sind nördlich der Haupterschließungsstraße sechs Mehrfamilienhäuser vorgesehen, während an den "Bögen" und der Zufahrt zur Macherscheider Straße Doppel- und Reihenhäuser entstehen sollen.

(-nau)
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