Neuss Stadt setzt bei neuen Kitas auf Modul-Bauweise

Neuss · Die Rechnung klingt überraschend: Neun Lastwagen = ein Erdgeschoss, 18 Lastwagen = ein Kindergarten. An der Volmerswerther Straße geht sie auf. Dort wuchs in Windeseile der Rohbau für den neuen viergruppigen Kindergarten in die Höhe, zu dem erst vor acht Wochen der erste Spatenstich erfolgt war. Und in genau vier Wochen soll er fertigsein. Möglich machen das Module, die nach Plänen von Gabriele Cremer, Architektin beim städtischen Gebäudemanagement, in der Fabrik der Firma Alho in Morsbach vorgefertigt und mit Lastwagen angeliefert wurden.

 Christoph Hölters mit GMN-Chefin Andrea Schiefke an der Kita.

Christoph Hölters mit GMN-Chefin Andrea Schiefke an der Kita.

Foto: woi

Die System-Entscheidung ist in diesem Fall auch dem Umstand geschuldet, dass die neue Kita zum 1. August eröffnen soll - was nach Angaben von Projektleiter Reinhard Löschau kein Problem sein wird. Es soll aber auch Schule machen. Denn die Zeitersparnis im Vergleich zur konventionellen "Stein-auf-Stein-Bauweise" beträgt neun Monate, zudem entspricht die Modul-Nutzung der Forderung aus der Politik, bei öffentlichen Gebäuden eine multifunktionale Bauweise in Betracht zu ziehen. Mit den bis zu 14 Meter langen Raum-Elementen, die zum Teil mit Fliesen an den Wänden das Werk verließen, sind Aufstocken, Anbauen oder Umsetzen des Gebäudes möglich, sagt Löschau.

Qualität, Erscheinungsbild (innen wie außen) aber auch die Schallschutz- oder Wärmedämmwerte seien Massivhäusern vergleichbar, sagt Planungsdezernent Christoph Hölters, der das Wort Container für diese Bauweise nicht passend findet.

Das erste Gebäude, das so errichtet wurde, war das Flüchtlingsheim am Berghäuschensweg. Nun folgen in kürzester Zeit insgesamt drei Kindergärten. Sie alle sind zweigeschossig. Die Kita in Grimlinghausen allein kostet 2,5 Millionen Euro. Sie ist barrierefrei und auch im Außenspielgelände auf Kinder unter drei Jahren abgestimmt.

(-nau)
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