Neuss Stadt geht die Sanierung der Schultoiletten an

Neuss · Baustellenschilder zeigen: Das Sonderprogramm des Rates greift. An zwei Standorten werden Bodenbeläge und Trockenurinale getestet.

 Andrea Schiefke und Christoph Hölters stellten gestern das Vorhaben Toiletten-Sanierung an Kreuz- und Martin-Luther-Schule vor.

Andrea Schiefke und Christoph Hölters stellten gestern das Vorhaben Toiletten-Sanierung an Kreuz- und Martin-Luther-Schule vor.

Foto: A. Woitschützke

Auf eine freundliche Antwort des Bürgermeisters auf ihren freundlichen Brief zum Zustand ihrer Schultoiletten mussten die Kinder der Martin-Luther-Grundschule nicht lange warten. Bis sich aber etwas tat, vergingen Jahre. Schulleiterin Susanne Huptasch und ihre Kollegin Ute Müller von der im gleichen Komplex untergebrachten Kreuzschule waren deshalb ganz begeistert, als - unangekündigt - ein Baustellenschild an der Sternstraße aufgestellt wurde, das eine Verbesserung in Aussicht stellt. Bis Januar soll nun umgesetzt werden, wofür Jahre gekämpft worden war.

Baustellenschilder dieser Art wird es allerdings gleich an mehreren Schulen geben, denn die Stadt geht das Thema Toiletten-Sanierung auf breiter Front an. "Der Auftrag der Politik war klar", fasst Baudezernent Christoph Hölters zusammen, was die neue schwarz-grüne Ratsmehrheit in ihrem Koalitionsvertrag verankerte und mit großer Mehrheit im Rat zum Beschluss erhob: Bis 2020 sollen alle "stillen Örtchen" an Neusser Schulen durchsaniert werden. Dafür sollen bis dahin 1,57 Millionen Euro Millionen ausgegeben werden - Jahr für Jahr.

Nachdem im Vorjahr die Sanitäranlagen am Nelly-Sachs-Gymnasium, der Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule und dem Alexander-von-Humboldt-Gymnasium hergerichtet worden waren, nimmt das Sonderprogramm im vierten Quartal 2015 richtig Fahrt auf. Neben den schon genannten Grundschulen macht das die Stadt auch die Görresschule, die St.-Hubertus-Schule, die Gesamtschule Norf und die Janusz-Korczak-Gesamtschule zur Baustelle. An der Herbert-Karrenberg-Schule und der Sekundarschule Gnadentaler Allee sind die Toiletten ohnehin Bestandteil einer grundlegenden Sanierung, sagt Andrea Schiefke vom städtischen Gebäudemanagement.

Die nun anlaufenden Vorhaben betreuen ein- und derselbe Architekt und ein Fachplanungsbüro. Identisch aber sind die Vorhaben, bei denen überall auch Behindertentoiletten entstehen, nicht. Denn das Gebäudemanagement, das die Oberbauleitung wahrnimmt, will in diesen ersten Vorhaben etwas experimentieren. An zwei Standorten gibt es statt Fliesen eine Acrylharzbeschichtung als Bodenbelag. "Wir wollen sehen, was besser ankommt", sagt Schiefke. Und erstmals werden auch Trockenurinale eingebaut. Die sparen nicht nur Wasser, sondern sind auch langlebiger. Das zumindest ist die Hoffnung der Stadt. Die Hausmeister, die an diesen Trockenurinalen die Membranen austauschen müssen, die den "Pipi-Geruch" deckeln sollen, waren dazu gerne bereit, sagt Maximilian Schäfer, der neue Abteilungsleiter Gebäudemanagement der Stadt. Sie werden zum Beispiel nicht mehr Überschwemmungen zu bekämpfen haben.

Bevor es nun richtig losgeht, wird es an den Standorten Baustellentermine mit den Schulleitungen geben. Das freut Petra Müller, denn das Schulparlament der Kreuzschule hat sich für die Toiletten schon vor Jahren ein Farbkonzept überlegt. "Es wäre schön", sagt die Rektorin, "wenn das berücksichtigt würde."

(-nau)
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