Neuss Stadt engagiert sich bei Radstation

Neuss · Kooperationsvertrag wird bis 2019 verlängert und der Zuschuss erhöht.

 Freude bei allen Beteiligten: Der Betrieb der Radstation am Hauptbahnhof ist bis Ende 2019 gesichert.

Freude bei allen Beteiligten: Der Betrieb der Radstation am Hauptbahnhof ist bis Ende 2019 gesichert.

Foto: Andreas Woitschützke

Der Bestand der Radstation am Hauptbahnhof ist für drei weitere Jahre sichergestellt. Die Sozialpolitiker im Rat votierten einstimmig für die vorzeitige Verlängerung des Kooperationsmodells bis einschließlich 2019. Und sie akzeptierten, dass über den in der Finanzplanung angesetzten Förderbetrag hinaus jährlich noch eine vierstellige Summe nachzuschießen ist. Dieses Engagement, das gut 50.000 Euro jährlich bindet, war schon einmal kritischer diskutiert worden. Dirk Jünger, Leiter der Sozialdienste beim Caritas-Kreisverband, ist überzeugt: "Das Einvernehmen ist der guten Arbeit geschuldet."

Mit der Radstation werden gleich drei Ziele erreicht. Vorrangig ist sie eine Anlaufstelle, wo - vom Jobcenter vermittelte - Langzeitarbeitslose wieder auf den ersten Arbeitsmarkt vorbereitet werden. Das klappt nach Jüngers Darstellung in der Regel in einem von zehn Fällen, während 37 Prozent der Teilnehmer anschließend in therapeutische Maßnahmen übernommen würden. Dieses "niederschwellige Angebot", so Jünger, wird derzeit von 28 Teilnehmern in Anspruch genommen. Deren Einsatz ist aber nur schwer zu kalkulieren, da sie zum Teil nur stundenweise dort tätig sind. Hinzu kommt, so Jünger, dass der Krankenstand bei 35 bis 50 Prozent liegt.

Das macht es schwierig, über eine verlässliche Ausweitung der Öffnungszeiten zu sprechen. Sozialdezernent Stefan Hahn macht deshalb deutlich: Wer das will , um zum Beispiel die Radstation als Element der fahrradfreundlichen Stadt Neuss aufzuwerten, der muss in hauptamtliche Kräfte investieren. Aber auch mit der aktuellen Besetzung ist die Radstation ein wichtiges Angebot für Pendler, die am Hauptbahnhof in die Bahn umsteigen und ihr Fahrrad in einem der bewachten Ständer sicher verwahrt wissen wollen. Auch kleinere Reparaturen erledigt das Team der Radstation, das außerdem Leihfahrräder anbietet.

Zu guter Letzt ist die Radstation aus städtebaulichen Gründen wichtig. Denn sie wertet den Nebeneingang zum Hauptbahnhof auf - und bietet die einzige behindertengerechte Toilette im Bahnhof.

Die Bahn hat die Flächen für die Radstation im Rahmen des Projektes "100 Radstationen in NRW" zehn Jahre kostenfrei zur Verfügung gestellt, ab September nächsten Jahres wird Miete verlangt.

(-nau)
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