Freie Rettungshundestaffel Krefeld Spürnasen erkunden den Rennbahnpark

Neuss · Vierbeiner der Freien Rettungshundestaffel Krefeld trainierten gestern im Rennbahnpark - und profitierten von vielen Versteckmöglichkeiten.

 Rettungshund Jessi war gestern im Rennbahnpark im Einsatz. Im Hintergrund sind Sabine Mohren, Michael Müller und Harry Vieten (v.l.) zu sehen.

Rettungshund Jessi war gestern im Rennbahnpark im Einsatz. Im Hintergrund sind Sabine Mohren, Michael Müller und Harry Vieten (v.l.) zu sehen.

Foto: Woi

Wenn Menschen verschwunden sind, kommen Rettungshunde zum Einsatz. Die Freie Rettungshundestaffel Krefeld trainierte mit ihren Tieren gestern auf dem Gelände des Rennbahnparks. Die große Fläche, die viele Versteckmöglichkeiten bietet, ist ein äußerst gutes Terrain für die herausfordernde Spurensuche. Die feine Nase der Vierbeiner wird aber auch eingesetzt, um die Fährte einer bestimmten Person zu finden, in diesen komplizierten Fällen werden speziell ausgebildete Mantrailer eingesetzt.

Harry Vieten und seine Kollegen betreiben ihre Rettungshundestaffel ehrenamtlich, weil sie mit ihren Hunden nicht nur Gassi gehen, sondern auch mit ihnen arbeiten wollen - und somit Menschen helfen können. Sie machen sich die feine Nase der Hunde zunutze.

Die Ausbildung der Vierbeiner kostet viel Zeit und Geduld, sie bringt aber auch den Menschen am anderen Ende der Leine viel Spaß. "Wir haben Hunde, die ausgelastet werden wollen und sollen, mit der Ausbildung zum Rettungshund fordern wir die Tiere und können sinnvoll helfen, wenn wir gebraucht werden", erklärt Harry Vieten die Hintergründe.

Das weitläufige Gelände des Rennbahnparks ist ein ideales Gebiet für Michael Müller und Sabine Mohren mit ihren Hunden Jessi und Lucky. Beide bereiten sich gerade auf ihre Prüfung als Ausbilder vor und müssen daher mit ihren Hunden eine Fläche von insgesamt 100.000 Quadratmetern absuchen.

Während das Training sowohl den Hunden als auch ihren Führern viel Konzentration abverlangt, können sich die Personen, die gefunden werden sollen, mit einer Iso-Matte im Gebüsch verstecken. Wegen der verhältnismäßig ungemütlichen Temperaturen waren alle "Opfer" allerdings äußerst froh, wenn die Spürnasen schnell zum Erfolg kamen.

Die zweite Trainingseinheit absolvierte Reinhard Geerlings mit seinem Bloodhound "Miracle". Das kräftige Tier ist als Mantrailer ausgebildet. Mit einer Geruchsprobe kann der Hund auf die Fährte einer bestimmten Person angesetzt werden. Der Hundeführer hat dabei vor allem die Aufgabe, die Körpersprache des Hundes zu lesen, bis das Tier den Fund anzeigt. Dabei können die Hunde sehr genau zwischen Arbeit und einfachem Gassigehen unterscheiden. Bekommen sie einen Suchauftrag, tragen sie ein Geschirr und bekommen ein Zeichen, dass es losgehen kann. Ohne diese Zeichen begeben sie sich auch nicht auf eine gezielte Suche.

Welche Hunde für diese Ausbildung infrage kommen, ist fast unabhängig von der Rasse. Die Tiere brauchen lediglich eine gute Spürnase und natürlich den Willen zu arbeiten. "Wir hatten auch schon einmal einen Pudel", erinnert sich Harry Vieten. 29 Teams aus Hund und Hundeführer arbeiten derzeit in der Krefelder Hundestaffel, vom Terrier bis zum Mischling ist die Truppe bunt.

Ausgebildet sind die Tiere in Flächensuche, Trümmersuche und als Mantrailer. Angefordert werden die ehrenamtlichen Hunderetter über Polizei und Feuerwehr. Für ihren Einsatz rechnen die Retter nicht einmal ihre Spritkosten ab.

(NGZ)
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