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Neuss Sporthalle für 300 Flüchtlinge umgebaut

Neuss · Die Turnhalle in Allerheiligen wird zur Notunterkunft für Asylbewerber umfunktioniert. Die ersten könnten schon morgen einziehen. In der Nacht zu Samstag randalierten Unbekannte an der Halle. Jetzt patrouilliert ein Security-Dienst.

Flüchtlinge in Turnhallen – so sieht es in der Region aus
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Flüchtlinge in Turnhallen – so sieht es in der Region aus

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Foto: Dieter Weber

Immer mehr Flüchtlinge werden der Stadt Neuss zugeteilt. Doch die kommt mit der Unterbringung der Menschen nicht mehr hinterher - und muss jetzt auf die ersten öffentlichen Gebäude zurückgreifen. Die zehn Jahre alte Dreifachhalle an der Straße Am Alten Bach in Allerheiligen ist die erste Sportstätte, die zur kommunalen Notunterkunft für Asylbewerber umfunktioniert wird. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat im Auftrag der Stadt 300 Betten in der Halle aufgestellt und das Gebäude so umgewandelt, dass schon morgen die ersten Flüchtlinge einziehen könnten. Nach aktuellem Stand soll die Halle bis zum 29. Februar belegt bleiben.

Bürgermeister Reiner Breuer hatte bereits vor einem Monat erklärt, dass die Stadt von der Entwicklung der Flüchtlingskrise überholt wurde. Er spricht von "knackigen Zuweisungszahlen" und schließt nicht aus, dass weitere öffentliche Gebäude zur Flüchtlingsunterkunft umgewandelt werden müssen - "vorübergehend", wie Breuer betont. Im Sportzentrum am alten Bach sollen registrierte Flüchtlinge aus den zentralen Aufnahmestellen des Landes untergebracht werden. Und das nur so lange, bis neue Wohnheime fertiggestellt sind.

Die Vorbereitungen in der Halle sind so gut wie abgeschlossen. "Jetzt fehlen nur noch Sichtschutz-Wände und ein paar Kleinigkeiten", sagt David Schindler vom DRK-Kreisverband Neuss. Er ist Einrichtungsleiter und trägt die Verantwortung für die neue Flüchtlingsunterkunft in Allerheiligen.

Rund um die Uhr sollen sich dort Betreuer um die Neuankömmlinge kümmern. Für diese wird die Infrastruktur der Halle neu genutzt - von den Umkleiden bis hin zu den Geräteräumen, in denen jetzt das Essen ausgegeben werden soll. Außerdem wurden in der Halle ein PVC-Schutzboden in Holzoptik verlegt sowie dutzende Steckdosenleisten installiert, an denen die Flüchtlinge ihre Handys aufladen können. "Das Smartphone ist für viele der einzige Kontakt in ihr Heimatland, zu ihren Angehörigen", erzählt DRK-Kreisgeschäftsführer Marc Dietrich, der beim Aufbau mitgeholfen hat.

Er spricht von einer "überwältigenden Hilfsbereitschaft" bei den Bürgern. "Viele haben sich bei uns gemeldet und wollen helfen, die Übergangszeit für die Flüchtlinge so angenehm wie möglich zu gestalten", sagt Dietrich. Die große Herausforderung sei nicht etwa der Umbau einer Sporthalle zur Flüchtlingsunterkunft, sondern die Integration. "Natürlich ist das nicht leicht. Aber wir wollen einen Lagerkoller vermeiden", betont Einrichtungsleiter David Schindler. Dafür haben die insgesamt 45 DRK-Leute und Ehrenamtler auch einen Unterrichtsraum für Deutschkurse hergerichtet.

Wie sein Kollege Marc Dietrich reagiert David Schindler mit Unverständnis darauf, dass Unbekannte in der Nacht zu Samstag einige der mobilien Toiletten vor der Halle umgekippt haben. Die stünden für den Notfall bereit; die Helfer wollen vorbereitet sein, sollte die Spülung in der Halle streiken. Jetzt patrouilliert ein Sicherheitsdienst.

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(cka)
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