Neuss "Sport im Park" wird 2018 fortgesetzt

Neuss · Mit einem Zumba-Abend im Stadtgarten endete die kostenlose Veranstaltungsreihe, die Menschen in Bewegung bringen soll. Stadt und Partnervereine sind entschlossen, das Pilotprojekt zu einer festen Einrichtung werden zu lassen.

 Der "Eierdieb" schaut interessiert zu: Zum Abschluss von "Sport im Park" gab es vergangenen Freitag Zumba im Stadtgarten.

Der "Eierdieb" schaut interessiert zu: Zum Abschluss von "Sport im Park" gab es vergangenen Freitag Zumba im Stadtgarten.

Foto: Lothar Berns

Für neugierige Passanten hat Kirsten Esgen-Cohnen in den vergangenen drei Monaten ein neues Wort geprägt: Teilnehmer von morgen. Denn die Resonanz auf das Pilotprojekt "Sport im Park" war auch bei den "Seh-Leuten" so groß, dass für die Projekt-Koordinatorin in Diensten des städtischen Sportamtes die Fortsetzung 2018 eine klare Sache ist. Den Sportausschuss muss sie im November noch überzeugen - aber nicht mehr die Partnervereine und den Stadtsportverband.

Im Juli hatte die Stadt das Angebot mit dem Ziel gestartet, mehr Menschen (wieder) in Bewegung zu bringen. Kostenfrei und vereinungebunden sollten sie Sport in freier Natur treiben - unter fachlicher Anleitung und in netter Gemeinschaft. "Gerade dass das nicht in geschlossenen Hallen stattfand, ist sehr gut angekommen", sagt Figen Gürkaynak, die als Übungsleiterin der TG Neuss mit einer Zumba-Einheit am Freitagabend am "Eierdieb" im Stadtgarten das Projekt in die Winterpause schickte. Zumba, sagt die Koordinatorin der Abteilung Fitness der TG, wechselte sich in diesem Sommer mit Pilates oder Nordic-Walking ab, 2018 allerdings soll es den ganzen Sommer über Zumba geben. Man plant schon bei der TG.

Und nicht nur dort. Der Neusser Kanu-Club, der in diesem Sommer mit einem Yoga-Angebot auf den schon rollenden Fitness-Zug aufgesprungen war, will sich auch im kommenden Jahr mit diesem Angebot als Mehrsparten-Sportverein präsentieren. Daneben soll es aber auch ein Kanu-Angebot geben, kündigt der zweite Vorsitzende Klaus Walter an. Ob ihm der Erfolg seines Sportfreundes Uli Ziegler vom Tauchsportclub "Pulchra Amphora", mit dem er gestern Brückentags-Paddeln auf der Saale war, ermutigt hat. "Unser Angebot zum Stand-Up-Paddling auf dem Sandhofsee war ein Knaller", sagt Ziegler. Mehr als 50 Neusser wollten sich am Wassersportzentrum des Vereins in dieser Trendsportart ausprobieren.

Ob davon welche als Mitglied bleiben, weiß Ziegler nicht einzuschätzen. "Es gib halt viele, die lieber einen Kursus machen, als sich gleich einem Verein anzuschließen", sagt er. Allerdings fände Hermann-Josef Baaken genau das wichtig. Menschen für mehr Sport und damit zu einem Beitrag zur Gesundheit zu motivieren, sei wichtig, zur Verstetigung aber wäre es entscheidend, sich einem Verein anzuschließen, sagt der Vorsitzende des TSV Norf. Schon deswegen sei es geraten, dass die Vereine sich für "Sport im Park" engagieren und lernen, sich für solche Angebote zu öffnen - selbst wenn die Vorbereitungszeit in diesem Jahr dafür sehr kurz war, wie er kritisch anmerkt.

Als Vorsitzender des Kreissportbundes aber stellt Baaken die Frage, wer dieses frei zugängliche Angebot künftig betreut. "Von der Stadt kann nur die Initialzündung kommen", sagt Baaken, der die Vereine gefordert sieht, das Vorhaben aufzugreifen. Sportangebote zu machen, gehöre nicht zu den ureigensten Aufgaben der Stadt, sagt er.

Das sieht die Koordinatorin Esgen-Cohnen anders. Sicher gebe es auch andere Modelle, erfuhr sie erst vergangene Woche bei einem landesweiten Koordinierungsgespräch von 20 Kommunen, die "Sport im Park" schon anbieten. "Aber es muss im Interesse der Stadt sein, ein Bewegungsangebot zu machen, das auch nichts kostet", sagt sie.

(-nau)
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