Serie Ein Tag Mit... Schulsekretärinnen sind die Kümmerer für alle

Neuss · Birgit Schumacher und Nina Gottschling sind die guten Seelen am Georg-Büchner-Gymnasium - und ein perfekt eingespieltes Team.

 Birgit Schumacher (links) und Nina Gottschling sind Ansprechpartnerinnen und Koordinatorinnen.

Birgit Schumacher (links) und Nina Gottschling sind Ansprechpartnerinnen und Koordinatorinnen.

Foto: ATi

Holzbüttgen Das Telefon klingelt fast ununterbrochen, Lehrer fragen nach Formularen, Schulleiter Volker Werker klärt Termine, Schüler melden sich krank. Ein bunter Süßigkeitenteller lässt ahnen, dass hier manchmal Nervennahrung nötig ist - doch die Schulsekretärinnen Birgit Schumacher (58) und Nina Gottschling (36) sind ruhende Pole im täglichen Sturm am Georg-Büchner-Gymnasium. Sie verlieren weder Geduld noch Freundlichkeit. Obwohl jede ein eigenes Büro hat - Birgit Schumacher ist für den Verwaltungshaushalt der Schule und für die Lehrer zuständig, Nina Gottschling für alle Schülerangelegenheiten - laufen sie ständig hin und her, regeln vieles gemeinsam: "Wir sind ein perfekt eingespieltes Team", erklären beide.

Ihr Arbeitstag beginnt um sieben, denn bis acht Uhr kommen Krankmeldungen der Lehrer und Schüler herein. Vertretungsaufgaben müssen verteilt und dazu per Computer geschickte Unterlagen ausgedruckt werden. Bis acht Uhr haben sich auch Schüler im Sekretariat vorzustellen, die als notorische Zu-spät-Kommer gelten. "Das ist eine erzieherische Maßnahme", sagt Birgit Schumacher augenzwinkernd. Diese sechzig Minuten zwischen sieben und acht Uhr sind sehr hektisch - anschließend wird bis zehn Uhr der "Versuch eines Normalgeschäfts" (Schumacher) mit anfallenden Büroarbeiten unternommen. Unterbrechungen sind allerdings jederzeit möglich. "Manche Sachen wie Abitur- und Konferenzvorbereitungen fallen auch nur ein Mal im Jahr an und haben dann ihren festen Platz", erklärt Nina Gottschling. In der ersten großen Pause wird es wegen Schülerangelegenheiten wieder turbulenter - da möchte jemand nach Hause, ein anderer braucht ein Kühlpack oder ein Pflaster. "Die kleineren Schüler erzählen und auch gern viel", sagt Nina Gottschling schmunzelnd. Für große Sorgen ist aber der Schulsozialdienst oder der Klassenlehrer zuständig. Bis zwölf Uhr ist nochmals Zeit für den normalen Büroalltag. "Wir schaffen das Pensum, weil wir uns sehr gut ergänzen", betont Nina Gottschling. Um 12.30 Uhr ist ihr Arbeitstag zu Ende, für Birgit Schumacher um 15.30 Uhr. Die Beiden sind sich einig: "Wir haben mit Volker Werker und Berthold Kummer zwei sehr nette Chefs."

Ihr direkter Vorgesetzter ist aber Michael Wilms von der Schulverwaltung, die Sekretärinnen sind städtische Angestellte. "Eigentlich sind wir zwei Einzelkämpfer und machen mehr als wir sollen", sagt Nina Gottschling und ihre Kollegin ergänzt: "Wir vermitteln zwischen der Schulleitung, den Lehrern, den Eltern und den Schülern". Sie verstehen sich als Dienstleister und möchten als erste Anlaufstelle der Schule ein freundliches Gesicht verleihen. Dafür gelte es mögliche Konflikte auszuhalten und auch ein psychologisches Einfühlungsvermögen zu beweisen.

(NGZ)
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