Serie Die Guten Menschen Von Kaarst Schützen sammeln seit 20 Jahren für bedürftige Kinder

Neuss · Stellvertretend für die vielen Ehrenamtler in der Stadt stellt die NGZ einige engagierte Helfer vor. Heute: Der Grenadierzug "Kleine Kaarster"

 Spielzeug, Kinderkleidung, Hygieneartikel: In jedem Jahr tragen die Schützen rund sechs Tonnen Hilfsgüter zusammen.

Spielzeug, Kinderkleidung, Hygieneartikel: In jedem Jahr tragen die Schützen rund sechs Tonnen Hilfsgüter zusammen.

Foto: Thurner

Kaarst (barni) Die Idee zur "Kaarster Spielzeugsammlung" ist genau 20 Jahre alt: Axel Thurner vom Grenadierzug "Kleine Kaarster" war damals 20 Jahre alt und als Soldat im Kosovo. Er erkannte, dass die Not der Kinder gelindert werden müsse, und organisierte mit den "Kleinen Kaarstern" eine Hilfsaktion. Axel Thurner erinnert sich: "Auf den ersten Hilfstransport in den Kosovo war geschossen worden." Schüsse auf Plüschtiere, die Kriegskindern ein wenig Wärme und Geborgenheit bringen sollten - die Kaarster Helfer gaben dennoch nicht auf. Inzwischen sind längst nicht mehr nur die "Kleinen Kaarster", sondern auch weitere Kaarster Grenadiere an der Sammelaktion beteiligt. Und es geht schon lange nicht mehr nur um Spielzeug. Auch Lebensmittel, Hygieneartikel und Kinderbekleidung sind gefragt.

Als 2015 die Flüchtlinge in Strömen kamen, beschlossen die Helfer, auch sie von den Sammlungen profitieren zu lassen. Axel Thurner macht deutlich, dass man nichts dem Zufall überlässt, wenn es darum geht, Kindern zu helfen: "Mit Pressemitteilungen und Flyern, die wir an den Kaarster Kindertagesstätten und Schulen verteilen, bitten wir jedes Jahr um Spenden", erklärt er. Dort ist auch zu lesen, welche Hilfsgüter gerade besonders dringend benötigt werden. So kommen jedes Jahr rund sechs Tonnen Hilfsgüter zusammen - Hilfsgüter, über die sich die Menschen, die sie bekommen, immer sehr freuen. Thurner ist begeistert von der hohen Qualität der Sachspenden: "Das Spielzeug ist überwiegend in neuwertigem Zustand." Dasselbe gelte auch für die Kinderbekleidung.

Bereits seit zehn Jahren gehen die meisten Spenden nach Rumänien. "Wir kooperieren mit dem Missionskreis Osteuropa aus Sürterseel bei Heinsberg", sagt der "Erfinder" der Sammelaktion. Nicht alles geht ins rumänische Tiatra Neamt: Rund eine Tonne der Hilfsgüter, die am zweiten Adventswochenende im Kaarster Pfarrzentrum abgegeben worden waren, kommt den Flüchtlingen in Kaarst zugute - der Verein arbeitet dabei eng mit der Kaarster Flüchtlingshilfe unter dem Vorsitz von Ursula Baum zusammen. "Sie ist das Bindeglied zwischen uns und den Flüchtlingen und sie übernimmt auch die Verteilung der Sachspenden", sagt Axel Thurner. Wie er gehören auch der aktuelle Schützenkönig Dirk Andreas und sein Minister Daniel Stroh von Anfang an zur "Kerntruppe" dazu.

Eine rumänische Spedition hat die Spenden aus Kaarst an ihren Bestimmungsort gebracht. Axel Thurner und seine Helfer haben wieder alles gegeben, um Menschen, denen es nicht so gut geht, ihr Leben etwas angenehmer zu machen. Und sie wollen auch im nächsten Jahr wieder die Ärmel für die gute Sache aufkrempeln.

(NGZ)
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