Neuss Schüler erkunden Thomy-Logistik

Neuss · Blick hinter die Kulissen: Der Logistikmeister führte die Schüler durchs Werk.

 Thomy-Logistikmeister Markus Gauglitz (Mitte) zeigt den Schülern frisch produzierte Tuben mit süßem Senf.

Thomy-Logistikmeister Markus Gauglitz (Mitte) zeigt den Schülern frisch produzierte Tuben mit süßem Senf.

Foto: georg salzburg

Einen spannenden Einblick in das Neusser Traditionsunternehmen Thomy erhielten jetzt Schüler des Berufskollegs Weingartstraße: Für ein Projekt, das jungen Menschen Orientierung bei der Suche nach Ausbildungsstellen bieten soll, informierten sie sich über die Abläufe in der Logistik. "Wir wollen für Berufe in der Logistikbranche Interesse wecken", sagt Schülerin Hüda Odabasi (19). Hintergrund sei der bald anstehende Logistiktag. Für die jungen Erwachsenen war der Blick hinter die Kulissen des Nestlé-Unternehmens eine Premiere: Zum ersten Mal hatten sie die Möglichkeit, sich von Logistikmeister Markus Gauglitz erklären zu lassen, wie etwa der Warenein- und ausgang funktioniert - und wie sich der Beruf der Fachkraft für Lagerlogistik wandelt.

Der Beruf verändert sich seit einigen Jahren stark. "Wer heute in der Logistik arbeiten möchte, sollte eine gewisse Affinität zum systemgestützten Arbeiten haben", erzählte Gauglitz bei seiner Führung durch das Werk. Den Großteil der Arbeit erledigten heute Maschinen; Logistiker hätten gerade bei Thomy vor allem wichtige Kontrollfunktionen: Dazu zählten die Mengenkontrolle, die Deklarationskontrolle fertiger Produkte sowie die sogenannte Beprobung von Rohstoffen, die mikrobiologisch auf ihre Qualität untersucht werden. Zu Gauglitz' Team zählen insgesamt 22 Mitarbeiter, die unter anderem die Logistik planen. "Wir müssen planen, wann wir welches Produkt produzieren." Bemerkbar mache sich unter anderem die Grillsaison, in der gerade Grillsoßen stark gefragt seien.

Die Schüler des Berufskollegs lernten bei der Betriebsbesichtigung auch, wie aus Tuben-Rohlingen fertig gefüllte, gefalzte Tuben werden. "Wir palettieren unsere Produkte, nachdem sie in Kartons verpackt wurden", erläuterte Markus Gauglitz den Prozess. Später werden Senf, Mayonnaise, Remoulade, Sonnenblumenöl und Co. für den deutschen Markt auf Lkw verladen und unter anderem in die Lager großer Supermarktketten gebracht, von wo aus sie in die einzelnen Filialen zum Einzelverkauf an Endverbraucher transportiert werden.

Auf diesem Wege verlassen pro Jahr 130.000 Paletten das Thomy-Werk in Neuss, das entspricht 36.000 Tonnen Fertigware. Damit die Produktion sichergestellt werden kann, wird das Werk stets mit neuem Verpackungsmaterial beliefert - darunter auch mit den klassischen Senfgläsern, die dort zu Tausenden auf ihre Füllung warten. In Bezug auf den Logistikberuf betonte Gauglitz, dass dieser sich keinesfalls nur an Männer richte - Frauen seien ebenso als Fachkräfte gefragt.

(cka)
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