Neuss Rüsken übernimmt das Rote Kreuz

Neuss · Der DRK-Kreisverband arbeitet weiter daran, sein Defizit abzubauen.

 Sigurd Rüsken wurde einstimmig zum DRK-Chef gewählt.

Sigurd Rüsken wurde einstimmig zum DRK-Chef gewählt.

Foto: Woi

Die Versammlung des DRK-Kreisverbandes hatte am Freitagabend einige wegweisende Entscheidungen zu treffen. An der Spitze des Deutschen Roten Kreuzes in Neuss gab es einen Wechsel. Peter Söhngen stellte sein Amt als Vorsitzender zur Verfügung, seinen Nachfolger, Sigurd Rüsken, hatte er bereits auf das neue Amt vorbereitet, und die Versammlung folgte seinem Vorschlag einstimmig.

Nach 33 Jahren Vorstandsarbeit, davon 14 Jahre als Vorsitzender, wollte Peter Söhngen dem Kreisverband des DRK die Möglichkeit geben, mit neuer Organisation und neuem Kopf durch zu starten. Aber als guter Chef brachte er auch schon einen soliden Kandidaten für das Amt mit: Sigurd Rüsken, langjähriger Geschäftsführer des Lukas Krankenhauses und Weggefährte von Peter Söhngen stellt sich der Aufgabe beim Roten Kreuz.

Vor der Wahl zum Vorstand stand noch eine wichtige Entscheidung auf der Tagesordnung: Die Satzung des Kreisverbands musste geändert werden, die Organisation funktioniert nun anders. War bislang der Vorsitzende verantwortlich für das Ergebnis, soll in künftig ein hauptamtlicher Geschäftsführer fürs Tagesgeschäft zuständig sein. Der jetzige Vorstand dient nach der Satzungsänderung als Aufsichtsrat.

Der DRK Kreisverband ist kein einfacher Verein. Mit einigen hundert Mitarbeitern und einer Bilanzsumme von 5,3 Millionen Euro für 2014 ist eine Führung wie in einem Unternehmen nötig. Die Bilanz für 2013 brachte es ans Licht: Die Helfer waren in Schieflage geraten. Nach einem Defizit von fast 680 000 Euro im vergangenen Jahr konnte Geschäftsführer Marc Dietrich zusammen mit dem Vorstand schon einige Veränderungen auf den Weg bringen, so dass das Defizit für 2014 mit 324 000 Euro schon einmal halbiert ist. Man habe halt zu lange vom Bestand gelebt. "Unser Ziel ist eine schwarze Null, mehr brauchen wir gar nicht", erklärte der Kreisgeschäftsführer. 2016 soll das Ziel erreicht werden. Eine weitere wichtige Botschaft an die Mitglieder: "Wir wollen das schaffen, ohne Stellen abzubauen." Das betonte der Geschäftsführer mehrfach: "Das Tal ist durchschritten, jetzt geht es wieder bergauf."

Im Rahmen der Wahlen wurde der übrige Vorstand bestätigt, nur Justitiarin Daniela Leyhausen stellte sich nicht noch einmal zur Wahl, ihr Amt übernimmt jetzt Stefanie Lehnen.

(NGZ)
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