Neuss RLT verlängert Laufzeit der Inszenierungen

Neuss · Mit einem neuen Abo-System ist auch ein paralleler Spielplan mit jeweils drei Stücken verbunden.

 Auch für "Corpus Delicti" gibt es eine längere Laufzeit.

Auch für "Corpus Delicti" gibt es eine längere Laufzeit.

Foto: B. Hickmann

Mit einem aus ihrer Sicht komplizierten, aber aus Sicht des Zuschauers deutlich freundlicheren Abo-System reagiert die Leitung des Rheinischen Landestheaters (RLT) auf das veränderte Besucherverhalten. Für den Disponenten des Theaters erschwert sich zwar die Planung, sagen Intendantin Bettina Jahnke und Ellen Bell, Referentin der Verwaltung und Leiterin des Besucherservices. Aber für den Besucher werde es einfacher - auch weil ihm eine größere Auswahl geboten werde.

Denn künftig werden die Inszenierungen nicht mehr wie bisher nur drei Monate, sondern in der Regel sechs Monate laufen. "Dadurch können wir drei Stücke parallel anbieten", sagt Jahnke, was die Trefferquote im Terminkalenders des RLT-Besuchers deutlich erhöhe. "Seit drei Jahren sprechen wie darüber, wie wir es schaffen können, die Laufzeiten für unsere Inszenierungen zu verlängern", sagt Jahnke, "ich bin froh, dass wir es nun geschafft haben."

Auch bei den Premierenterminen gibt es eine Zäsur: Sie finden ab dieser Saison grundsätzlich an einem Samstag statt. "Damit nehmen wir den vielfach geäußerten Wunsch aus dem Publikum auf", sagt Jahnke. Offensichtlich komme es den meisten besser aus, nicht wie bisher freitags nach der Arbeit ins RLT zu "hetzen", sondern lieber am Samstagabend in Ruhe ins Theater zu gehen, ergänzt sie. Aber auch den für das Ensemble guten Nebeneffekt mag sie nicht verschweigen: "Wir haben etwas mehr Luft für die Einstudierung", sagt sie und schmunzelt.

Die bisherige Reaktion vor allem der Premieren-Abonnenten zeigt nach Aussage von Ellen Bell, dass die Änderung auch angenommen wird. Wobei sie auch zugibt, dass die Zahl der Abonnenten insgesamt eher sinkt: "Das ist ein Problem, das wir mit anderen Veranstaltern teilen", sagt sie seufzend, "viele Besucher wollen sich heute nicht mehr auf Monate hinaus festlegen."

Ein neues Angebot, "Flex-Abo" genannt, soll das auffangen. Es umfasst acht Stücke, aber mit Vorstellungen an verschiedenen Wochentagen. "Die Vorstellungen müssen wir zwar festlegen", sagt Bell, "aber sie können mal an einem Dienstag oder an einem Donnerstag sein." Noch sei die Resonanz verhalten, gibt sie zu, aber es werde ja auch gerade erst eingeführt.

Am Premierenabo wird festgehalten, und es gibt auch ein Wochentagsabo, bei dem man sich für einen der laut einer Umfrage unter RLT-Besuchern beliebtesten Theatertage entscheiden kann: Dienstag, Donnerstag, Freitag und Sonntag. "Diese vier Tage sind das Grundelement unseres neuen Abo-Systems", sagt Jahnke. An den anderen Tagen gebe es natürlich freie Vorstellungen ohne Abos, aber mit Einsatz der nach wie vor vorhandenen Zehnerkarte, die zehn RLT-Besuche nach eigener Wahl ermöglicht.

Info Informationen im Internet unter www.rlt-neuss.de

(hbm)
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