Rhein Niedrigwasser: Schiffe fahren mit halber Ladung

Neuss · Der Rheinpegel war am Dienstag mit 78 Zentimetern so tief wie seit 2003 nicht. Der Stand sinkt weiter.

 Viel Ufer, wenig Wasser - der Rhein bei Uedesheim.

Viel Ufer, wenig Wasser - der Rhein bei Uedesheim.

Foto: WOI

Der Rhein ist so trocken wie seit zwölf Jahren nicht mehr. Dienstagmittag wurde am Pegel Düsseldorf ein Wert von 78 Zentimetern gemessen. Das ist der niedrigste Stand seit dem Rekordtief aus dem Jahr 2003, als der Pegelstand in Düsseldorf bei nur noch 40 Zentimetern lag. Der Wert von gestern wird laut Vorhersage der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes heute noch unterboten. Für den frühen Morgen wurden 76 Zentimeter erwartet. Zum Wochenende werden sich die Werte wieder erholen.

Für Samstag ist ein Pegelstand von 1,30 Meter vorhergesagt. Das Rekordtief von 2003 wird also vorerst nicht erreicht. Gewässerkundler Jan Böhme vom Schifffahrtsamt Duisburg-Homberg schließt aber nicht aus, dass der Pegel nach dem Wochenende wieder fallen wird. Er macht dafür das in den vergangenen Monaten trockene Wetter am Rhein verantwortlich.

Das Niedrigwasser hat Folgen für die Schifffahrt. Die Rheinfähre von Uedesheim nach Düsseldorf-Himmelgeist hat ihren Dienst fürs Erste eingestellt. Und die Frachtschiffe im Hafen bleiben zum Teil leer. Weil die Fahrrinne derzeit nur 2,30 Meter tief ist, müssen Schiffe mit höherem Tiefgang zum Teil auf Ladung verzichten, um nicht auf Grund zu laufen. "Ein Schiff, das sonst etwa 3000 Tonnen lädt, fährt bei dem aktuellen Stand mit etwa nur der Hälfte", sagt Jan Eckel von den Neuss-Düsseldorfer Häfen.

"Auch wenn der Pegel wieder steigt, werden wir noch einige Zeit Probleme haben." Vor allem Baustoffe bleiben derzeit in den Hafenlagern, und Kraftwerkskohle rheinaufwärts wird von der Hafentochter Rheincargo von den Schiffen auf die Bahn verladen.

(angr)
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