Neuss Reihenhaus AG baut jetzt in die Höhe

Neuss · Die Erfahrungen aus dem Reihenhaus-Bau nutzt das Kölner Bauunternehmen für das Mehrfamilienhaus "Stadtleben".Für den ersten Geschosswohnungsbau der Firmengeschichte ließ der Vorstand eine Zeitkapsel in das Fundament ein.

 (v.l.) Ingrid Schäfer, Daniel Arnold, Carsten Rutz und Jochen Goerdt versenken die Zeitkapsel im Grundstein.

(v.l.) Ingrid Schäfer, Daniel Arnold, Carsten Rutz und Jochen Goerdt versenken die Zeitkapsel im Grundstein.

Foto: woi

Das sei schon eine emotionale Angelegenheit, sagte Achim Behn, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Deutschen Reihenhaus AG. Im Wohnpark "An der Stingesbachaue" auf der Neusser Furth baut das Unternehmen gerade das erste Mehrfamilienhaus der Firmengeschichte. Zu diesem Anlass ließ der Vorstand gestern eine Zeitkapsel in das Fundament des Gebäudes ein.

Seit den frühen 1990er Jahren hat sich das Kölner Bauunternehmen auf den Bau von serienproduzierten Reihenhäusern spezialisiert. 7500 davon baute es bundesweit, 138 davon in Neuss. Angelegt sind sie in innerstädtischen Wohnparks, mit denen das Unternehmen zur nachhaltigen Flächenrevitalisierung beitragen will. Im Wohnpark "An der Stingesbachaue" sind bereits 28 Reihenhäuser fertiggestellt und verkauft. In den kommenden Tagen werden sie an die Hausbesitzer übergeben.

An der Vorderseite, zur Römerstraße hin, verleiht das erste Mehrfamilienhaus der Siedlung bald einen urbanen Schliff. "Stadtleben" heißt das Gebäude firmenintern, das bis voraussichtlich Ende 2018 fertig sein soll. Vier Stockwerke soll es haben, mit 14 Wohneinheiten in fünf verschiedenen Modellen. Die bedienen zum Beispiel einen Ein-Personen-Haushalt mit 53 Quadratmetern - "Raumwunder" genannt. Und haben mit 137 Quadratmetern - "Dachidylle" - Platz für Familienleben und Dachterrasse.

Das Unternehmen wirbt damit, durch seine Baueffizienz bezahlbaren Wohnraum im innerstädtischen Bereich zu bieten. Der Schwenk zum Geschosswohnungsbau sei eine Reaktion auf die Anforderungen des Wohnungsmarktes, sagte Behn: "Die Erkenntnisse aus dem Reihenhausbau haben wir im Mehrfamilienhaus verwendet." Dazu gehöre etwa die serielle Bauweise der Wohneinheiten oder eine intelligente Gesamt-Architektur: durch eine gemeinschaftliche Technikzentrale, in der alle benötigten Geräte konzentriert sind, und ein zentrales System zur Wärmeversorgung und Wohnraumlüftung.

Wohnungen im preiswerten Segment anzubieten, sei der Trend der Zeit, dem so ein Bauunternehmen folgen muss, sagte Ingrid Schäfer, Geschäftsführerin vom Initiativkreis Nordstadt und CDU-Stadtverordnete. Der Heimatverein freue sich über die Informationstafel, die zum Abschluss des Bauvorhabens am Wohnpark platziert werden wird. Als Teil des Projekts "Neuss historisch" wird sie die Geschichte der ehemaligen Hofstelle "Vogelsang" erzählen. Das im 14. Jahrhundert erstmalig urkundlich erwähnte Gut beherbergte in den vergangenen Jahrzehnten einen Reiterhof, der für das Bauvorhaben der Reihenhaus AG abgerissen wurde.

Dort, wo der Neubau das Gut ersetzt, haben die Unternehmer auch ein Stück Historie mit der Zeitkapsel neu platziert. Die Reihenhaus-AG-Vorstände Daniel Arnold und Carsten Rutz ließen sie mit Jochen Goerdt, dem Vorsitzenden des Initiativkreises, in das Betonfundament ein. Die dem Baustil nachgebildete Kassette enthält die Planungsunterlagen des Gebäudes, alle deutschen Münzen und eine tagesaktuelle Ausgabe der Neuß-Grevenbroicher Zeitung. Und persönliche Notizen der Mitarbeiter der Reihenhaus AG. "Wir haben im Team einen Brief geschrieben", sagte Behn.

(NGZ)
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