Neuss Raketenstation wird Treffpunkt für Philosophen

Neuss · Oswald Egger hat zahlreiche Kollegen zum Festival "Hombroich: Philosophie" von morgen bis 4. Juni eingeladen.

 Der Kurator und sein Gast: Oswald Egger (l.) und Durs Grünbein kennen sich bereits gut, haben diverse Veranstaltungen gemeinsam gemacht.

Der Kurator und sein Gast: Oswald Egger (l.) und Durs Grünbein kennen sich bereits gut, haben diverse Veranstaltungen gemeinsam gemacht.

Foto: end

"Pfingsten sei ein Verb!" ist das Motto des Festivals "Hombroich: Philosophie", das zum ersten Mal (ab morgen bis Sonntag, 4. Juni) stattfindet und von Oswald Egger kuratiert wird. Der auf der Raketenstation arbeitende Lyriker wurde vom Förderverein des Kulturraums Hombroich mit der Aufgabe betraut: "Ich finde es toll, dass die Philosophie reaktiviert wird", sagt er. Nachdem dem Tod des Philosophen Walter Biemel, der sein Archiv der Stiftung Insel Hombroich vermacht hat, soll sie wieder stärker in den Fokus gerückt werden. Geplant ist laut Oswald Egger eine Beinale für "Hombroich: Philosophie", im Wechsel mit den anderen Festivals.

Zum Auftakt hat Egger zahlreiche Literaten und Forscher eingeladen. Ort der Begegnung und Gespräche sind nicht nur das Field-Institute und die Veranstaltungshalle, sondern auch das "Wohnhaus" in unmittelbarer Nähe des Klosters. Es war tatsächlich bis vor kurzem ein Wohnhaus, nämlich von Egger und seiner Frau, der Künstlerin Katharina Hinsberg. Beide haben ihre Ateliers dort behalten, doch das Erdgeschoss des Hauses ist zurzeit frei und wird künftig Gästen aus Literatur, Philosophie und Kunst Platz fürs temporäre Arbeiten bieten, sagt Egger.

Den Festival-Auftakt markiert ein Treffen der Wiener Forschergruppe Versatorium, die sich zum Austausch im "Wohnhaus" trifft. Dort gibt es ab morgen auch eine Ausstellung mit der Wandzeichnung "Mai" von Leonie Mertes (ab 19 Uhr). In der publikumsoffene Lounge im "Wohnhaus" wird morgen bis 1. Juni jeden Abend um 19 Uhr ein Begleitprogramm angeboten. Eine weitere Ausstellung, "Foliation" von Jennifer Eckert im Field-Institute, wird Freitag, 2. Juni, 18 Uhr, eröffnet.

Vorträge und Lesungen finden in der Veranstaltungshalle statt. Michael Hagner referiert am Freitag, 2. Juni, 19.30 Uhr zu "Das Buch und seine Bibliothek" und Dieter Mersch über "Diskursive Improvisationen". Severin Schroeder widmet sich "Wittgensteins Ästhetik" und Manfred Sommer erzählt "Von der Bildfläche" am Samstag, 3. Juni, 19.30 Uhr. Durs Grünbein und Sibylle Lewitscharoff lesen am Sonntag, 4. Juni, 11 Uhr, und das Versatorium beendet das Festival mit Hartmut Hecht aus Berlin um 19 Uhr.

(hbm)
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