Serie Die Ferienmacher Raja's Mango-Eis: Eine Portion Indien, bitte!

Neuss · In Vorst betreibt Rajiv Datt ein kleines Restaurant. Seine Spezialität ist weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt.

 Gastronom Rajiv Datt stellt sein berühmtes Eis aus original indischer Mango-Paste her.

Gastronom Rajiv Datt stellt sein berühmtes Eis aus original indischer Mango-Paste her.

Foto: Lothar Berns

Vorst Es ist so heiß wie in Indien an diesem Mittag, aber unter den Bäumen der Terrasse des Restaurants "Raja's" lässt es sich gut aushalten. Zum Nachtisch serviert Inhaber Rajiv Datt seine Spezialität: Mango-Eis, süß und cremig, hergestellt aus original indischer Mango-Paste. Für dieses Eis ist der Gastronom weit über die Grenzen von Vorst hinaus bekannt. Es gab Kunden, denen er seine Kreation in Kühltaschen verpackt sogar bis an die Nordsee in den Urlaub hinterhergeschickt hat.

Tatsache ist: Seit 2007 liegt Indien auch ein Stück weit in Vorst. An der Antoniusstraße betreibt Rajiv "Raja" Datt ein kleines Restaurant, das sich zu einem echten Geheimtipp entwickelt hat. Der gebürtige Inder, der seit 1984 in Deutschland lebt, verwirklichte mit dem Umbau eines Kiosks zum Speiselokal einen Lebenstraum. "Das Kochen habe ich von meiner Mutter gelernt", erinnert sich der studierte Politikwissenschaftler. "Ich verwende nur original indische Gewürze und in jedes Gericht kommt ein bisschen von meiner ,Spezialmischung' hinein." Eine Schnupperprobe lässt nicht erahnen, welche frisch gemahlenen Gewürze er verarbeitet hat. "Kardamon ist immer dabei", sagt er. Der Rest bleibt geheim.

Jeder Besuch im "Raja's" ist wie ein Kurztrip: eine Stunde Indien - mal eben in der Mittagspause. Als Vorspeise serviert Datt Naan und Pandam, zwei Sorten typisches indisches Fladenbrot, und fünf verschiedene Saucen zum Dippen. "Die Joghurtsauce habe ich selbst hergestellt", verrät er. Deren leichter Zitronengeschmack erfrischt, während die Schärfe des ebenfalls selbst kreierten grünen Dipps einem das Wasser in die Augen treibt. Da hilft nur ein Stückchen vom köstlichen Fladenbrot.

Vollends nach Indien entführt das Hauptgericht: Chicken Curry mit marinierten zarten Hähnchenfleischstücken, Paprika, Zwiebeln, Ingwer, verschiedenen indischen Gewürzen, Currysauce und Basmatireis. "Die Currysauce muss sechs bis acht Stunden kochen", erzählt Datt. Den Schärfegrad des Gerichts kann jeder Gast selbst bestimmen. "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass vor allem ältere Menschen viel schärfer essen wollen als noch vor ein paar Jahren", berichtet er. Zu Beginn 2007 sei vielen das indische Essen zu pikant gewesen. Inzwischen hat sich der Geschmack gewandelt. "Manche essen sogar schärfer als ich", sagt Datt und lacht.

Nach dem Essen empfiehlt er das Kauen eines Stückchens Kardamon - für einen frischen Geschmack im Mund. Die Auszeit im indischen Restaurant ist auch deshalb so erholsam, weil dort Herzlichkeit und Engagement zu spüren sind. "Ich koche aus und mit Leidenschaft", gibt Rajiv Datt zu. Und das seit sieben Jahren fast jeden Tag.

Nur Anfang des Jahres war das "Raja's" mal für zwei Wochen geschlossen - zum aller ersten Mal seit der Eröffnung. Damals hat sich Rajiv Datt selbst eine Auszeit genommen. Nach 25 Jahren traf sich seine Großfamilie zu einer Hochzeit. Und die fand - selbstverständlich - in Indien statt.

(eli)
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