Neuss Radeln auf der Energieroute

Neuss · Die Energieroute führt vorbei an den bedeutenden Stationen der Energiegewinnung bei Grevenbroich. Radfahrer können sich mit der App "QuoRadis" orientieren und viele Sehenswürdigkeiten neu entdecken.

Neuss: Radeln auf der Energieroute
Foto: Berns, Lothar (lber)

rhein-kreis Der Strom kommt nicht einfach so aus der Steckdose. Viel eher - oder zumindest zu einem großen Teil - aus der Region Grevenbroich, wo jeder ohne große Anstrengungen unterschiedliche Einblicke in die einzelnen Stationen der nordrhein-westfälischen Energiegewinnung erhalten kann.

Wer Grevenbroich nur mit grauen, staubigen Braunkohle-Kraftwerken verbindet, der hat sich allerdings geschnitten. Denn wer sich Zeit nimmt und sich im Frühling aufs Fahrrad schwingt um eine Runde über die sogenannte Energieroute zu drehen, der kann viele Dinge entdecken, mit denen manch einer wohl gar nicht rechnet: vom künstlichen Berg bis hin zum gigantischen Gewächshauspark, in dem mit Abwärme aus dem Kraftwerk Neurath Tomaten für ganz NRW reifen, ist so ziemlich alles dabei.

Die Energieroute, die unter anderem durch das Grevenbroicher Stadtgebiet führt, ist insgesamt rund 40 Kilometer lang und eine Strecke, die viele Überraschungen bietet und auf der längst nicht nur Radfahrer Neues lernen können. "Die Energieroute orientiert sich am sogenannten Energiepfad, den es seit 2002 gibt", sagt Yvonne Brenner von der Kreis-Wirtschaftsförderung, die unter anderem für die Bereiche Touristik und Radverkehrsförderung zuständig ist.

Basierend auf dem vor 13 Jahren zur "Euroga" (Europäische Gartenschau) eingeführten Rad- und Wanderpfad wurde die Energieroute vom Rhein-Kreis Neuss ins Leben gerufen - und ist jetzt speziell für Radfahrer ausgelegt. Doch wo genau führt die Energieroute vorbei? "Auf dem Gebiet des Rhein-Kreises natürlich am Tagebau Garzweiler, am Windtestpark an der Frimmersdorfer Höhe, am Tomaten-Gewächshauspark am Kraftwerk Neurath, an den BoA-Blöcken und an der Vollrather Höhe", fasst Yvonne Brenner von der Wirtschaftsförderung zusammen.

Auch sie ist oft im Rad im Rhein-Kreis Neuss unterwegs und empfiehlt für längere Touren - so auch für die Energieroute - die kostenlose App "QuoRadis" der "RadRegionRheinland", eine Art multimedialer Begleiter, der Sehenswürdigkeiten mit Audio-Beiträgen, Fotos und teilweise sogar Videos vorstellt und parallel dazu wie ein Navigationssystem den Weg beschreibt. "Filme werden unter anderem beim Windpark an der Frimmersdorfer Höhe und beim Braunkohlenkraftwerk Neurath gezeigt", sagt die 30-Jährige.

Die App empfängt ein GPS-Signal und zeigt dem Nutzer ständig seinen genauen Standort an. "Das ist nicht nur für Auswärtige interessant. Auch Bürger aus dem Kreis können ihre Heimat damit sicher neu entdecken", sagt Brenner.

Wem 40 Kilometer zu viel sind, der kann sich auch auf eine Teilstrecke der Energieroute begeben. Einen schönen Überblick erhalten Radfahrer, die etwa in Gustorf starten und am Tagebau vorbei durchs Elsbachtal fahren (siehe Grafik).

(NGZ)
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