Neuss Quartier-Lifting für 9 Millionen
Neuss · Westlich der Römerstraße tut sich was: Der Bauverein modernisiert die Siedlung Am Kotthauserweg, die 22 neue Einfamilienhäuser und einen Nachbarschaftstreff erhält. Der Bestand wird saniert, das Umfeld aufgewertet.
Knapp 50 Jahre nach ihrer Errichtung steht die Siedlung Am Kotthauserweg vor einem Umbruch. Insgesamt neun Millionen Euro investiert die städtische Bauverein AG, um den Komplex mit zirka 25 Häusern und 350 Wohnungen nicht nur zu modernisieren, sondern der Bauverein will der Siedlung mit mehr Qualität ein neues Gesicht geben. "Wir sorgen für positive Veränderung", sagt Frank Lubig, Chef des Bauvereins, "am Ende wird ein Quartier mit einer neuen Wertigkeit und einem neuen Image stehen." Ab dem Frühjahr soll westlich der Römerstraße ein modernes Wohnviertel mit 22 neuen Einfamilienhäusern, sanierten Mehrfamilienhäusern und einem eigenen Nachbarschaftstreff entstehen. Lubig: "Wir schaffen mehr Lebensqualität für die Bewohner."
Die Siedlung Kotthauserweg, in den 1960er Jahren errichtet, kann ihr Alter nicht leugnen. Offiziell spricht der Bauverein von einer "positiven Quartiersentwicklung", im Kern geht es um ein Stück Stadtreparatur. Im westlichen Zipfel des Gebietes, an der Ecke Am Kotthauserweg / Neusser Weyhe, werden 22 neue Doppelhaus-Hälften gebaut. Die dort stehenden Mietshäuser sind, so Lubig, "sanierungsbedürftig" und genügen auch von der Grundrissqualität nicht mehr "den heutigen Anforderungen". Die sechs Gebäude mit den Nummern 2 bis 12 werden abgerissen. Neun der 36 Wohnungen stehen laut Bauverein leer. Abriss und Bau sind für 2012 vorgesehen und bilden den dritten Abschnitt des umfassenden Erneuerungsprogramms für diese große Weißenberger Siedlung.
Um die soziale Stabilität zu gewährleisten, wird ein wichtiges Element neu platziert: Auf 200 Quadratmetern wird — analog zum "Treff 20" auf der Südlichen Furth — in zentraler Lage mitten im Quartier ein Nachbarschaftstreff geschaffen. Geplant sind Angebote für Senioren, Kinder und Familien sowie umfangreiche Serviceleistungen für die Mieter. Der Neusser Bauverein führt nach eigenen Angaben bereits Gespräche, um einen lokalen Sozialpartner für das Projekt zu gewinnen.
Der Quartiersumbau wird schon bald eingeleitet mit der Sanierung von 18 Gebäuden mit insgesamt 311 Wohnungen. Dazu werden in zwei Bauabschnitten sowohl Fassaden, Garagenhöfe, Eingangsbereiche und Grünflächen um- und neugestaltet. Geplant ist eine optische Aufwertung der Häuser in Verbindung mit komplett neu gestalteten Aufenthalts- und Spielbereichen anstelle der bisherigen Grünflächen. In Teilbereichen werden darüber hinaus auch regenerative Energien zum Einsatz kommen. Hinzu kommt eine neue Farbgestaltung für die Fassaden.