Neuss "Purveyor" brüllt sich zum Sieg

Neuss · Im Jugendzentrum Greyhound Pier I wurde bei einem Live-Konzert der Träger des mit 1500 Euro dotierten Rock- und Popförderpreises ausgespielt. Gleich vier Bands hatten sich qualifiziert. Sieger wurde die Band "Purveyor".

 Bürgermeisterin Hannelore Staps und die Siegerband Purveyor.

Bürgermeisterin Hannelore Staps und die Siegerband Purveyor.

Foto: woi

Eine Veränderung zu den vergangenen Jahren fiel am Freitagabend bei der Verleihung des Neusser Rock- und Popförderpreises im Greyhound Pier I sofort auf: Die Bühne war um einige Meter nach vorne verlagert worden. Eine Maßnahme die wohl der Tatsache geschuldet war, dass die Besuchermenge im Vorjahr in der doch sehr großen Halle des Greyhound so weit verteilt war, dass so richtig keine Stimmung aufkommen wollte.

In diesem Jahr also alles ein wenig enger — was auch für das Bühnenprogramm galt. Erstmals durften sich vier statt der sonst üblichen drei Finalisten miteinander messen, um die Jury, die sich bis dahin anhand von Tonbandaufnahmen ein Bild von den Kandidaten machen musste, auch von ihren Livequalitäten zu überzeugen.

Dabei machte die noch junge Band "Park'n Ride" um die sympathische Sängerin Clara Krum einen vielversprechenden Anfang. "Auf die Bühne, fertig los", so das Motto der Band, die ihre musikalische Laufbahn mit Coverversionen bekannter Rocksongs begonnen hat, mittlerweile aber auch über ein Repertoire an eigenen Songs verfügt.

Darüber hinaus hatten sie eine ebenso junge wie zahlreiche Fangemeinde im Gefolge, was sich positiv bemerkbar machte. Mit den "Hôteliers" versuchte dann eine Gruppe, ihren ganz eigenen Stil zu kreieren. Mit Elektro-Einflüssen, Keyboard-Einsatz und Verzerrer am Mikrofon gelang es ihnen jedoch nicht so richtig, sich in die Herzen der Zuschauer und vor allem —hörer zu spielen, die zu diesem Zeitpunkt zu großen Teilen draußen die milde Frühlingsluft genossen.

Richtig voll wurde es erst wieder, als "The Tips" mit einer sehr stimmungsvollen Mischung aus Rock und Reggae auch auf der Bühne für Frühlingsgefühle sorgten. Technisch nahezu perfekt und mit abwechslungsreicher Setlist machten "The Tips" sehr schnell deutlich, dass sie an diesem Abend ein heißer Anwärter auf den Sieg waren. Dennoch: Am Ende setzte sich musikalische Härte gegen die Gute-Laune-Musik der "Tips" durch.

"Purveyor" lautete der Name der letzten Band, die vor allem durch Spielfreude glänzte und neben der härteren Gangart mit gebrülltem Gesang und wilden Gitarrensoli durchaus auch mit eingängigem Songmaterial ein großes Spektrum abdeckte.

Nach den beiden letzten Auftritten durfte also mit Spannung auf das Endergebnis gewartet werden. War man in den Vorjahren meist relativ sicher sein, wer den mit 1500 Euro dotierten Preis entgegennehmen durfte, war das Rennen in diesem Jahr völlig offen. Mit "Purveyor" hat letztendlich zu Recht die technisch beste Band gewonnen, auch wenn bei diesem Kriterium nur ein geringer Unterschied zu "The Tips" auszumachen war. Sowohl in diesem Punkt, als auch was die Stimmung im Publikum betraf, begegneten sich beide auf Augenhöhe.

(NGZ)
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