Neuss Prozessions-Premiere für den Hubertuskönig

Neuss · Für Scheibenschützen wie Major Hans-Peter Zils aber auch viele Hubertusschützen in Neuss ist es ein Ehrendienst, am Festtag Fronleichnam den Baldachin zu tragen, wenn in der Festprozession das geweihte Altarsakrament durch die Straßen getragen wird. Manchen trifft diese Ehre allerdings unverhofft. Zum Beispiel Gert Schroers.

 Hubertuskönig Gert Schroers feiert erstmals Fronleichnam.

Hubertuskönig Gert Schroers feiert erstmals Fronleichnam.

Foto: woi

Der amtierende Hubertuskönig ist qua Amt aufgerufen, sechs Kameraden zu benennen, die das Korps bei der Prozession im Seelsorgebereich Neuss-Mitte vertreten. Ehrensache für den Polizeibeamten, dass er unter diesen Trägern ist. Allerdings weiß Schroers nicht, was auf ihn zukommt. "Das ist meine erste Prozession", sagt der Schütze, der mal evangelisch war - als er noch einer Kirche angehörte. Ihn begleiten die ehemaligen Hubertuskönige Frank Schmitz, Herbert Kremer und Markus Giesen sowie Wilhelm Glomp und Jens Erler aus dem Königszug "Zwölfender".

Die Hubertusschützen wechseln sich traditionell auf der einen Seite des Baldachins ab, während die Scheibenschützen, die ebenfalls mit sechs Trägern antreten, die andere Seite übernehmen. Diese Absprache ist schon älter als der Entschluss der Innenstadtgemeinden, das Fest Fronleichnam mit einer eigenen Prozession zu feiern. Die beginnt am Donnerstag nach der Festmesse, die ab 10 Uhr in St. Marien gefeiert wird - und endet am Quirinusmünster.

Farbenprächtige Prozessionen durch geschmückte Straßen gehören zum Fest dieses Tages, erklärt Kreisdechant Guido Assmann. An diesem, erst im 13. Jahrhundert eingeführten, "Hochfest des Leibes und Blutes Jesu Christi" (so der vollständige Name) bringen die Gläubigen ihre Überzeugung zum Ausdruck, dass, so Assmann, "der Sohn Gottes, Jesus Christus, wirklich und persönlich anwesend ist. Er nährt uns in der Messfeier beim Empfang der heiligen Kommunion und bleibt gegenwärtig." Das Verhalten der Teilnehmer und ihre Ehrfurcht sollten "auch die Zuschauer, die unseren Glauben nicht teilen, zum Nachdenken anregen", sagt er.

(-nau)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort