Familiendrama in Neuss Polizei veröffentlicht Fahndungsfoto

Neuss · Einen Tag nach dem Familiendrama in Neuss hat die Polizei ein Foto des mutmaßlichen Täters veröffentlicht. Von Fallah Sänger fehlt bisher jede Spur. Seine Frau und seine beiden Kinder waren am Montag tot in der gemeinsamen Wohnung gefunden worden.

Familientragödie in Neuss: Der Morgen danach
16 Bilder

Familientragödie in Neuss: Der Morgen danach

16 Bilder

Fallah Sänger steht nach Angaben der Polizei unter dringendem Verdacht, seine Frau und seine beiden vier und acht Jahre alten Kinder erschossen zu haben. Wo sich der Familienvater, der bereits in der Vergangenheit wegen häuslicher Gewalt aufgefallen war, befindet, ist völlig unklar.

Die Behörden schließen nicht aus, dass er die Tatwaffe, eine Pistole, noch bei sich haben könnte. "Auch deshalb ist es wichtig, dass er schnell gefasst wird", sagte Staatsanwalt Christoph Kumpa am Mittag bei einer Pressekonferenz.

Am Dienstag hat die Polizei per richterlichem Beschluss die Erlaubnis erhalten, ein Foto und persönliche Angaben des Gesuchten zu veröffentlichen. Außerdem wurde eine Belohnung von 1500 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung von Fallah Sänger führen. Ansprechpartner ist die Polizei in Neuss unter der Nummer 02131 3000.

Der Mann ist 1,66 Meter groß und schlank. Als er zuletzt gesehen wurde, trug er ein rötliches Hemd und eine dreiviertellange Hose in khaki.

Die Leichen von Sängers Ehefrau Saskia und seiner beiden Kinder hatte die Polizei am Montagabend in der Wohnung der Familie auf der Kaarster Straße gefunden. Angehörige, die mit der jungen Frau verabredet waren, hatten sich Sorgen gemacht, weil die 26-Jährige nicht die Tür geöffnet hatte.

Sie galt als zuverlässig, außerdem waren aus der Wohnung Radio und TV zu hören. Die Angehörigen riefen die Polizei. Die junge Mutter und ihre beiden Kinder, der vierjährige Ismael und die achtjährige Samara, wurden erschossen.

Die Familie war bei der Polizei schon seit Längerem bekannt. Seit 2010 hatte es immer wieder Einsätze wegen häuslicher Gewalt gegeben. Die Beamten trennten das Paar mehrmals voneinander, zeitweise hatten beide getrennte Wohnungen. Zuletzt lebte das Paar jedoch wieder zusammen. Warum die Situation am Montag eskalierte, ist noch unklar.

(jco)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort