Neuss Politik fordert Decken-Erneuerungsprogramm für Radwege

Neuss · Der Radweg am Kehlturm ist fertig und befahrbar, ein weiterer Radweg parallel zur Kreisstraße 30 zwischen Hahnen- und Antoniusstraße südlich von Schlicherum geplant. Er wird aller Voraussicht nach noch in diesem Jahr gebaut und würde vor allem für Schüler aus Rosellen, die das Gymnasium Norf besuchen, ein Stück mehr Sicherheit auf dem Schulweg bedeuten. Beide Projekte wären neu und somit tip-top in Schuss. Doch das kann man längst nicht über jeden Radweg sagen. An dem Punkt will die Politik neu ansetzen.

 Der Radweg an der Aurinstraße fand 2016 Aufnahme in das Radwegeprogramm. Das Foto zeigt den Zustand vor den Arbeiten.

Der Radweg an der Aurinstraße fand 2016 Aufnahme in das Radwegeprogramm. Das Foto zeigt den Zustand vor den Arbeiten.

Foto: woi

Analog zum so genannten Deckenerneuerungsprogramm, das auf die einfache Sanierung von Fahrbahnen abzielt, bevor tiefergreifende Schäden entstehen, soll ein eigenes Programm für Radwege entstehen. Zumindest Jürgen Reith warb im Namen der Grünen-Fraktion um ein solches Instrument. "Neuss ist eine fahrradfreundliche Stadt", sagte Reith. "Da ist es logisch, den Radwegen mehr Aufmerksamkeit zu schenken."

Die Verwaltung hatte in die Sitzung eine dreiseitige Liste mitgebracht, um genau das zu belegen. Seit 2012, so führt sie auf, wurden 1,088 Millionen Euro alleine in die Deckenerneuerung von Radwegen investiert. Peter Ott (SPD) beeindruckte das wenig. "Ich komme per anno nur auf sechs Sanierungsvorhaben", rechnet Ott vor. Er forderte daher eine Prioritätenliste ein.

Für das laufende Jahr ist die Zahl nicht größer. Weberstraße (zwischen Schiller- und Eichendorffstraße) und Nievenheimer Straße (vom Kreisverkehr bis zum Ortsausgang) stehen als Sanierungsvorhaben im Plan, dazu der Weg hinter den Tennisanlagen des Norfer von-Waldhausen-Stadions und drei Wirtschaftswege. Unter diesen findet sich auch der an der K 30, der als Radweg hergerichtet werden soll.

Gegen den Ruf nach einer Prioritätenliste mit einem regelmäßigen Berichtswesen für die Politik wehrte sich das Tiefbaumanagement erfolgreich. Das sei, so Johannes Steinhauer, nicht zu leisten. Und, ergänzte Kämmerer Frank Gensler, so etwas gäbe es nicht einmal für die Straßen. Zugestanden wurde allerdings die Auflistung des Kriterienkataloges, nach dem der Sanierungsbedarf von Radwegen bewertet wird. Dargelegt wurde schon jetzt, dass Radwege zwar als Nebenanlage gelten, aber keine Nebensächlichkeit sind. Bei den regelmäßigen Straßenbegehungen würden sie immer mitinspiziert.

(-nau)
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