Neuss Pia Fridhill verzaubert das Publikum

Neuss · Neuss Laut prasselte der Regen auf das Wellblechdach des Theaters am Schlachthof, als es sich die Zuschauer auf den rot gepolsterten Sitzen bequem machten. Vor dem Auftritt des Pia Fridhill Trios am Samstagabend im TAS herrschte eine angenehme, gemütliche Atmosphäre.

 Gefühlvoller, klarer Gesang: Das Publikum im Theater am Schlachthof war äußerst angetan von der schwedische Sängerin Pia Fridhill, die von Jens Hoffmann (l.) und Wilhelm Geschwind begleitet wurde.

Gefühlvoller, klarer Gesang: Das Publikum im Theater am Schlachthof war äußerst angetan von der schwedische Sängerin Pia Fridhill, die von Jens Hoffmann (l.) und Wilhelm Geschwind begleitet wurde.

Foto: NGZ

Neuss Laut prasselte der Regen auf das Wellblechdach des Theaters am Schlachthof, als es sich die Zuschauer auf den rot gepolsterten Sitzen bequem machten. Vor dem Auftritt des Pia Fridhill Trios am Samstagabend im TAS herrschte eine angenehme, gemütliche Atmosphäre.

Um Punkt 22 Uhr betraten die schwedischen Sängerin Pia Fridhill, Gitarrist Jens Hoffmann und Bassist Wilhelm Geschwind die Bühne. Schon vor dem ersten Stück stellte die Gruppe ein entspanntes Verhältnis zum Publikum her und äußerte sich humorvoll über die Anzahl der Zuschauer. "Bei unserem Auftritt in München, waren 15 Zuschauer anwesend, das können wir heute knapp toppen." Überhaupt war der Umgang der drei Musiker mit dem Publikum und untereinander von sehr trockenem Humor geprägt. Besonders die ironischen "Streitgespräche" des Ehepaars Fridhill-Hoffmann sorgten immer wieder für Lacher.

Musikalisch verbindet die Gruppe in ihren Stücken, die überwiegend von einer melancholischen Grundstimmung getragen werden, Elemente aus Pop, Jazz, Soul und ein wenig schwedischer Folklore. Das pointierte Gitarrenspiel von Jens Hoffmann begleitet Wilhelm Geschwind auf einzigartige Weise, in dem er dem Gehäuse seines "Piccolo-Double-Bass" und einer Stompbox rhythmische Elemente entlockt, für die andere Bands eigens einen Perkussionisten beschäftigen würden. Dazu der unverwechselbare, mal leise hauchende, mal laut flehende, gefühlvolle, klare Gesang von Pia Fridhill.

Schon die ersten Töne sorgten am Samstagabend für Gänsehautstimmung und nahmen die Zuhörer mit auf eine emotionale Reise, die durch alle Höhen und Tiefen des Lebens führte. Mit ihrer Mimik und Gestik ist Pia Fridhill dabei nicht nur Sängerin, sondern zugleich auch Schauspielerin, die sich mit Leib und Seele in ihre Texte hineinfindet.

In den Pausen wurde die Entstehung und die Intention eines jeden Titels erklärt. Man erfuhr von Stücken, die Jens Hoffman, nebenher Lehrer, während einer Klausuraufsicht geschrieben hat. Andere entstanden in einer roten, schwedischen Holzhütte oder in einem Kölner Garten. Überhaupt gab Pia Fridhill nicht nur in ihren Songs viel von ihrem Leben preis und sorgte damit für eine sehr persönliche, intime Bindung zum Publikum im Theater am Schlachthof.

Die Sängerin, einst Managerin bei einer namhaften schwedischen Firma, habe "alles aufgegeben für die Musik". Musiker seien arm, "es war eine schwere Zeit". Doch "wer im falschen Beruf steckt wird sich niemals wohl fühlen". An der Richtigkeit dieser Entscheidung mochte angesichts dieser Performance niemand zweifeln.

(NGZ)
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