Neuss Pfadfinder holen das Friedenslicht heim

Neuss · Für die sieben Jung-Pfadfinder vom Stamm "Alfred Delp" war es eine tolle Aktion. Sie reisten nach Wien um das Licht abzuholen, das in der Geburtsgrotte Christi in Bethlehem entzündet wurde.

 An der Weckhovener Paulus-Kirche konnten die Pfadfinder erleichtert durchatmen. Ihre in Wien angezündete Kerze brannt noch.

An der Weckhovener Paulus-Kirche konnten die Pfadfinder erleichtert durchatmen. Ihre in Wien angezündete Kerze brannt noch.

Foto: A. Woitschützke

Mission erfüllt: Das Friedenslicht ist in Neuss angekommen. Sieben Jung-Pfadfinder des Weckhovener Stammes "Alfred Delp" haben das Licht heile nach Neuss transportiert und mit ihrem Friedenslicht am Sonntag in der St.-Paulus-Kirche das ewige Licht entzündet. Die Gruppe war mit Kai Schrills und Wolfgang Klaucke vom Leitungsteam am Freitag in Richtung Wien zur Aussendungsfeier aufgebrochen. Das Licht hatte zuvor seinen weiten Weg von Bethlehem nach Wien zurückgelegt. 1986 hat der Österreichische Rundfunk (ORF) die Aktion Friedenslicht ins Leben gerufen. Jedes Jahr reist seitdem ein Kind gemeinsam mit einem TV-Team nach Bethlehem, um das Friedenslicht an der Flamme in der Geburtsgrotte in Bethlehem zu entzünden. In einem explosionssicheren Behältnis legt dann das Licht den Weg zurück nach Wien, da es im Flugzeug transportiert wird.

Die sieben Neusser Kinder im Alter von zehn bis 13 Jahren hatten eine deutlich längere Fahrt in ihrem VW-Bus abzusitzen. "Nachdem wir vom Stammeskurat in der Norfer Kirche St. Andreas den Segen für unsere Reise erhalten haben, sind wir losgefahren", erzählt Wolfgang Klaucke.

Nach einem Bummel über den Wiener Weihnachtsmarkt am Samstag erfolgte die Aussendungsfeier. "Rappelvoll war die Pfarrkirche Neusimmering in Wien bei dem ökumenischen Wortgottesdienst", berichtet Klaucke. Delegationen aus unterschiedlichsten Ländern haben das Licht in Empfang genommen.

Über die Seiteneingänge der Kirche hatten Klaucke und Schrills die Kinder zu der Feier reingeschmuggelt. "Denn eigentlich darf jede Delegation nur mit maximal fünf Personen teilnehmen", erklärt Klaucke. Da aber fast immer zwei Betreuer dabei sind, bleibt oft nur Platz für maximal drei Kinder. Die beiden Pfadfinderleiter wollten aber mehr Neusser Kindern ermöglichen, bei dieser Zeremonie dabei zu sein. "Daher haben wir uns an dem Motto von Lord Robert Baden-Powell orientiert", sagt Klaucke. Der Gründer der Pfadfindergruppe hatte einst die Devise ausgegeben: "Pfeif auf die Regeln. Probier es selber."

Für die Kinder, aber auch ihre beiden Begleiter, sei es eine "coole Aktion" gewesen. Bei der anschließenden Feier mit etwa 150 Delegierten aus Deutschland, Holland und den USA in einem Restaurant - natürlich mit Original-Wiener-Schnitzel - seien denn auch Vertreter des Diözesanvorstands an den Neusser Tisch gekommen. "Wir waren positiv aufgefallen, weil wir so viele Kinder dabei hatten", sagt Klaucke. Denn eigentlich fährt eine Pfadfindergruppe aus dem Erzbistum Köln nach Wien und verteilt das Friedenslicht am 3. Advent weiter. Da die Neusser ihr Friedenslicht schon hatten und am Sonntag weitergeben konnten, entfiel die Fahrt zum Kölner Dom. Am kommenden Donnerstag, 17. Dezember, wird um 18 Uhr das Friedenslicht im Quirinus-Münster an die Neusser weitergegeben, zudem am Heiligen Abend in den Kinder- und Familienmessen.

(NGZ)
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