Firma für Stromverteilerlösungen Neusser lassen Sydney leuchten

Neuss · Die Stromverteilerlösungen der Firma Indu-Electric kommen rund um die Welt zum Einsatz - wie schon bei der Silvester-Illumination in Sydney. Zurzeit wird in Neuss unter anderem für die Olympischen Spiele produziert.

Das Licht aus Neuss
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Die Sydney Harbour Bridge und das nahegelegene Opernhaus sind nur zwei berühmte Bauwerke, bei deren Illumination auf Technik aus Neuss gesetzt wird. Und ohne die Produkte aus dem Stadtteil Allerheiligen würden selbst die wackersten Jedi-Ritter ganz schön macht-, kraft- und vor allem saftlos aus der Weltraum-Wäsche gucken. Die Filmstudios, in denen die neuen Teile der Star-Wars-Saga gedreht werden, setzen jedenfalls auf die Erzeugnisse des Familienunternehmens Indu-Electric aus Allerheiligen. Spezialisiert ist das 1984 gegründete Unternehmen auf Stromverteilerlösungen und individuell zugeschnittene Stromverteiler-Systeme.

Längst zählen neben der Industrie auch TV-Sendeanstalten und Filmproduktionen sowie Event-Veranstalter auf der ganzen Welt zu den Kunden. Und das sorgt dafür, dass die Indu-Electric-Mitarbeiter eine durchaus besondere Bindung zu den Produkten, die sie in Neuss fertigen, haben. "Unsere Produkte sind vielleicht erst auf den zweiten Blick emotional. Dann aber richtig", sagt Dominik Gockel, Chief Financial Officer (CFO) bei Indu-Electric.

Es sind ja nicht nur Filmproduktionen, zu denen die Mitarbeiter eine besondere Bindung haben, weil sie sich selbst dafür begeistern. Bei Fußball-Welt- und Europameisterschaften oder in der Champions League kommen die Stromverteiler-Systeme aus Neuss ebenso zum Einsatz wie auf Welt-Tourneen international erfolgreicher Bands wie Coldplay, Depeche Mode oder Muse. Dafür gibt es auch Danksagungen, Tourplakate zum Beispiel. Das spornt an. Zumal am Firmensitz in Allerheiligen seit Monaten auf Hochtouren gearbeitet wird. Vor Kurzem erst ging eine Groß-Lieferung an Strom-Verteilern für die Schwimm-Weltmeisterschaft in Budapest raus, zudem läuft die Produktion für die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang (Südkorea). "Wir arbeiten derzeit an der Kapazitätsgrenze", sagt Eva Gerlach, Chief Executive Officer (CEO) bei Indu-Electric. Dominik Gockel betont: "Wir sind stolz, wie unser Team mitzieht."

Das Unternehmen ist auf Wachstumskurs. Alleine in diesem Jahr wurden laut Dominik Gockel neun Mitarbeiter zusätzlich eingestellt, weitere sollen folgen. Es sei jedoch schwierig, geeignete Kräfte zu finden, der Fachkräftemangel mache sich bemerkbar. Insgesamt sind bei Indu-Electric rund 60 Mitarbeiter beschäftigt. Von den Groß-Kunden aus Industrie-, Film- und Event-Bereich bis zu lokalen Veranstaltungen wie Schützenfesten oder Weihnachtsmärkten - es ist ein Ganzjahres-Geschäft. Unbefristete Verträge und eine langfristige Perspektive für die Mitarbeiter sind häufig das Ergebnis. "Die Mitarbeiter bleiben gerne bei uns", sagt Eva Gerlach. "Viele sind schon seit 25 Jahren dabei."

Auch am Standort ist das Unternehmen, das sich durchaus selbstbewusst als "Hidden Champion" in seiner Branche sieht, sukzessive gewachsen. Produktions- und Lagerhallen kamen hinzu, und es ist kein Geheimnis, dass auf lange Sicht weiterer Platz her muss. Die Frage ist jedoch, ob entsprechende Flächen am Standort in Allerheiligen verfügbar sind. Dabei ist auch die Stadt gefordert. "Das hier ist unsere Heimat, wir würden gerne bleiben", sagt Eva Gerlach. Allerdings müsse die Perspektive für den Standort stimmen.

In der Produktion in Neuss-Allerheiligen wird derweil weiter fleißig gefertigt. Nach dem Auftrag ist vor dem Auftrag - so könnte man es bezeichnen. Manchmal kommen auch rasche Nachbestellungen von Kunden hinzu, die so schnell wie möglich fertiggestellt werden müssen. Auch in England - ein gewachsener Markt für Indu-Electric - hat das Unternehmen inzwischen eine Niederlassung. "Für den Brexit haben wir einen Notfallplan", sagt Gerlach. "Ich habe keine Sorge, dass Kunden wegfallen."

(NGZ)
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