Verein Sarvodaya Neusser helfen mit Förderprogramm in Sri Lanka

Neuss · Bis zum Wochenende feiern die Menschen in Sri Lanka ihr Neujahrsfest. Traditionell gibt es dazu neue Kleider, Milchreis, besonderes Gebäck und - wer es sich leisten kann - Geldscheine. Der Neusser Verein Sarvodaya Deutschland macht zum sri-lankischen Neujahr auf sein neues Fünf-Cent-Programm aufmerksam.

 Heide Broll hat den Neusser Verein Sarvodaya Deutschland vor 33 Jahren gegründet. Jetzt ist ein neues Projekt für Sri Lanka gestartet: Der Verein bittet um fünf Cent für arme Familien.

Heide Broll hat den Neusser Verein Sarvodaya Deutschland vor 33 Jahren gegründet. Jetzt ist ein neues Projekt für Sri Lanka gestartet: Der Verein bittet um fünf Cent für arme Familien.

Foto: Andreas Woitschützke

"Fünf Cent bedeuten heute vielen Menschen kaum etwas", sagt Vorsitzende Heide Broll. Viele Fünf-Cent-Münzen könnten allerdings helfen, Familien Hilfe zum Aufbau einer selbstständigen Existenz zu geben und Kindern eine Schulausbildung zu finanzieren.

Broll hat den Neusser Verein vor 33 Jahren gegründet. Denn Sri Lanka ist arm, der Fortschritt auf die Städte und die oberen Schichten der Gesellschaft beschränkt. Viele Menschen in den Dörfern und Küstenregionen leben an oder unter der Armutsgrenze.

Das Wort Sarvodaya stammt aus dem Sanskrit und wird von dem Verein mit "erwecken, aktivieren" übersetzt. Rund 15 000 Dörfer auf Sri Lanka unterstützt der Verein mittlerweile. "In diesem Jahr besonders Familien und Kinder in Tanamavila", sagt Broll. Verbunden werde das Projekt "Family link up" (FIL) mit Sprachkursen, denn eines der Probleme Sri Lankas sei die Kommunikation zwischen Tamilen und Singhalesen. "Solange die englische Kolonialmacht in Sri Lanka herrschte, lernten die Kinder in der Schule alle Englisch", berichtet Broll.

"Nach der Unabhängigkeit wurde Singhalesisch zur Nationalsprache erklärt, und die Tamilen waren plötzlich Fremde in ihrem eigenen Land." Heute gelten beide Sprachen - Tamil und Singhales - als offizielle Landessprachen. "Aber Englisch war und ist die Sprache, in der sich alle verständigen können." Und nur, wenn alle sich verständigen könnten, könnten sie auch in Frieden miteinander leben, so Broll.

(NGZ)
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