Neuss Neusser FDP holt ihr bestes Wahlergebnis

Neuss · Die Stadt Neuss stand nie im Ruf, eine Hochburg der FDP zu sein - bis gestern. Fast 15 Prozent der Zweitstimmen stellten das beste Wahlergebnis der Liberalen seit Jahrzehnten im Stadtgebiet dar.

 Jörg Geerlings: Gefeierter Sieger.

Jörg Geerlings: Gefeierter Sieger.

Foto: woi

Und auch Michael Fielenbach als Kandidat für das Direktmandat überbot mit 9,4 Prozent der Erststimmen noch das Ergebnis von Hermann Josef Verfürth aus dem Jahr 2012, der damals mit gefeierten 8,9 Prozent den CDU-Bewerber auf die Verliererstraße schickte. "Ich vergleiche mich nicht mit anderen", sagte Fielenbach, räumte aber dann ein: "Für das erste Mal nicht schlecht."

Für die Grünen "rächte" sich nicht, dass sie sich als Ortsverband nicht mehr hinter Hans-Christian Markert (2012: 7,5 Prozent der Erststimmen) stellen wollten, sondern auf ihren Vorsitzenden Uwe Welsink setzten. Dessen Erststimmenergebnis sei auch nicht schlechter als das von Markert, der im Wahlkreis Dormagen, Grevenbroich, Rommerskirchen antrat, sagt die Parteivorsitzende Susanne Benary-Höck.

 Frust bei den Grünen um Uwe Welsink (l.)

Frust bei den Grünen um Uwe Welsink (l.)

Foto: Woitschützke Andreas

Welsink allerdings hätte sich ein anderes Geschenk zu seinem 58. Geburtstag gewünscht, gibt er zu, denn bei den Erst- wie auch den Zweitstimmen blieben die Neusser Grünen noch hinter dem Ergebnis der Grünen auf Landesebene zurück. Viel mehr Sorgen mache ihr aber das Ergebnis der Alternative für Deutschland (AfD), die in Neuss bei den Zweitstimmen auf über sieben Prozent kamen, sagte Benary-Höck: "Es kommt die Zeit, da müssen wir wieder Demos gegen Rechts organisieren", sagte sie.

Die Piraten, die 2012 aus dem Stand 8,4 Prozent der Zweitstimmen in Neuss erringen konnten, sind in Neuss nur noch eine politische Randnotiz - und verschwanden gestern in der Wahltabelle schon unter "Sonstige".

 Am Samstag kam Geerlings Tochter zur Welt.

Am Samstag kam Geerlings Tochter zur Welt.

Foto: Familie
 Glaubte an Geerlings: Altbürgermeister Napp (l.).

Glaubte an Geerlings: Altbürgermeister Napp (l.).

Foto: Woitschützke Andreas
 SPD-Parteichef Benno Jakubassa (r.) lobt dern Wahlkampf von Arno Jansen.

SPD-Parteichef Benno Jakubassa (r.) lobt dern Wahlkampf von Arno Jansen.

Foto: Woitschützke Andreas

Der Marginalisierung entkommen ist nach Ansicht von Kirsten Eickler die Partei "Die Linke". Etwas mehr als vier Prozent der Zweitstimmen in Neuss bedeuteten gegenüber dem Ergebnis von 2012 mit glatt zwei Prozent eine Verdoppelung. "Das zeigt", interpretierte sie vielleicht etwas gönnerhaft das eigene Ergebnis, "dass linke Inhalte bei den Wählern ankommen".

(-nau)
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