Neuss "Neusser Brücke" hilft jungen Menschen bei Berufswahl

Neuss · Der Abi-Jahrgang 2016 ist durch - doch nicht alle haben die Prüfungen bestanden. Was können Schüler an Gymnasien, Gesamtschulen und Berufskollegs tun, wenn sich in der Oberstufe abzeichnet, dass sie das Abitur nicht schaffen? Das Projekt "Neusser Brücke" hilft ihnen dabei, eine berufliche Perspektive zu entwickeln. Darauf macht die Kreishandwerkerschaft Niederrhein aufmerksam. "Wenn Jugendliche in der gymnasialen Oberstufe scheitern, wissen sie oft nicht, was sie machen sollen, und fallen quasi ins Nichts", sagt Wolfgang Nyssen, Geschäftsführer des Bildungszentrums der Kreishandwerkerschaft Niederrhein (BZNR), die das Projekt trägt.

Die Werhahn Stiftung stellt dazu für die nächsten drei Jahre insgesamt 175.000 Euro zur Verfügung. Damit wird unter anderem die Stelle von Djouke Zaal finanziert, die als Sozialarbeiterin die Jugendlichen unterstützt. Sie stellt auch Kontakte zu möglichen Arbeitgebern her und begleitet sowohl die jungen Leute als auch die Unternehmen während der Ausbildungszeit.

Die "Neusser Brücke" bietet den Betroffenen zunächst eine Kompetenzfeststellung an, mit der die Schüler ihre Stärken, Fähigkeiten und Interessen ermitteln. "Sie sollen selbst feststellen, was sie können", sagt Nyssen. Das ist der Ausgangspunkt, um berufliche Alternativen erarbeiten zu können. Die Jugendlichen lernen dann bei ausgewählten Betrieben den favorisierten Beruf kennen. Sie erhalten ein Bewerbungstraining und können Praktika absolvieren. "Je nach ihrer individuellen Eignung vermitteln wir sie dann in eine Ausbildung oder in andere Bildungsgänge", erläutert Nyssen.

Am Projekt teilnehmen können Schüler der Neusser Gymnasien (Jahrgänge 10-12), der beiden Gesamtschulen (Jahrgänge 11-13) sowie der gymnasialen Oberstufe der Berufskollegs. Nicht zuletzt wegen des innovativen Ansatzes unterstützt die Werhahn Stiftung die "Neusser Brücke". Es ist das Projekt des Jubiläumsjahres der Wilh. Werhahn KG, die das 175-jährige Bestehen feiert. "Wir wollen Perspektiven fürs Leben stiften", sagt Johann Andreas Werhahn, Mitglied im Kuratorium der Stiftung. Das Projekt sei praxisnah angelegt und ermögliche passgenaue Lösungen. "So helfen wir jungen Menschen, ein selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Leben zu führen", erklärt Werhahn. Stadt und Rhein-Kreis unterstützen das Programm.

(NGZ)
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