Nach Unwetter und Starkregen Neuss pumpt ab
Neuss · Der Starkregen hat in Neuss seine Spuren hinterlassen. An der Gesamtschule Norf gibt es am Freitag schulfrei, die Wasserschäden sind groß.
Als Saga Sjölund am Donnerstagmorgen die Schäden in der Gesamtschule Norf gesichtet hat, steht schnell fest: Für den heutigen Freitag gibt die Schulleiterin unterrichtsfrei. Das Unwetter vom Mittwochabend hat die Schule hart getroffen. Es gibt Wasserschäden in der Turnhalle, der Aula und Mensa sowie in drei Klassenräumen. Und Donnerstagsbend zog die nächste Unwetterfront auf. Die Eltern wurden in einem Brief über den unterrichtsfreien Tag informiert - und darüber, dass am Montag, 6. Juni, bereits nach der vierten Stunde Unterrichtsschluss ist. Die Lehrer werden allerdings in der Schule sein. "Wir richten eine Auffanggruppe ein. Es finden wohl nicht alle Eltern in der Kürze der Zeit eine Betreuungsmöglichkeit für ihre Kinder", sagt Sjölund.
Neben der Gesamtschule Norf hat das Unwetter zahlreiche Gebäude hart getroffen, vor allem im Süden der Stadt. Die Neusser Feuerwehr musste zu rund 140 Einsätzen ausrücken, Keller leerpumpen und dafür sorgen, dass überflutete Straßen wieder frei wurden. Bürgermeister Reiner Breuer nahm die Unwetternacht zum Anlass, die Lage mit den Einsatzkräften sowie Verwaltungsvertretern - zum Beispiel vom Hoch- und Tiefbauamt - gestern im Rathaus zu analysieren und Bilanz zu ziehen. Michael Kloppenburg, Leiter des städtischen Presseamtes, betonte im Anschluss, dass die "Einsatzkräfte und Helfer gut auf die extreme Wetterlage reagiert haben".
Zwei Einsätze waren ungewöhnlich. Die Wasserrettungseinheit der Neusser Wehr rettete einen Hund vor dem Ertrinken im Hafenbecken. Wegen starker Unterkühlung musste Border-Collie-Mix "Duncan" zunächst in eine Tierklinik gebracht werden. Inzwischen ist er wieder zu Hause bei "Herrchen" Heiko Slowak (21). "Duncan ist noch ein bisschen ängstlich und braucht Zuneigung."
Zudem mussten Feuerwehr und DRK-Wasserwacht ein gekentertes Boot von drei Ruderern aus dem Rhein bergen. Die Ruderer aus Düsseldorf konnten sich eigenständig in Sicherheit bringen, ihr Boot wurde in den Sporthafen Grimlinghausen geschleppt.