Neuss CDU übt Kritik an "Einbruchsradar"

Neuss · "Das Einbruchsradar wird nicht einen einzigen Einbruch verhindern": Mit dieser Feststellung reagiert Stefan Crefeld vom Arbeitskreis "Sicherheit und Ordnung" der Neusser CDU auf das von der Kreispolizeibehörde eingesetzte neue Werkzeug. Und die meisten NGZ-Leser sehen das ähnlich.

 Jeden Montag wird das Einbruchsradar von der Polizei ins Internet gestellt. Gestern wurden auf zwei Karten insgesamt 15 Tatorte bezeichnet.

Jeden Montag wird das Einbruchsradar von der Polizei ins Internet gestellt. Gestern wurden auf zwei Karten insgesamt 15 Tatorte bezeichnet.

Foto: Polizei

Landesinnenminister Ralf Jäger hatte angesichts weiter steigender Einbruchsziffern angeordnet, dass alle Polizeidienststellen des Landes wöchentlich eine Übersicht mit den versuchten und vollendeten Einbrüchen der vergangenen sieben Tage im Internet veröffentlichen müssen. Die Kreispolizeibehörde Neuss ging am Montag online. Auf Karten für den Nord- beziehungsweise den Südkreis veröffentlichte sie unter www.polizei.nrw.de/rhein-kreis-neuss/ insgesamt 15 Tatorte.

Die Zusammenstellung erarbeitet wöchentlich ein zentrales Kommissariat, das alle Wohnungseinbrüche im Kreis bearbeitet, um so, wie Polizeisprecherin Diane Drawe erklärt, "Tatserien und überregionale Zusammenhänge schnell erkennen und erfolgreich bekämpfen zu können". Dazu wünscht sich die Polizei, dass aus der Bürgerschaft alle verdächtigen Beobachtungen über den Notruf 110 mitgeteilt werden. Sie rät aber auch, die Beratungs- und Präventionsangebote der Polizei in Anspruch zu nehmen.

Hauptgegner, dem man auch mit dem "Einbruchsradar" begegnen will, sind die überregional agierenden und mobilen Tätergruppen. Um den Druck auf sie zu erhöhen, hatte die Polizei erst am Freitag eine Schwerpunktaktion gestartet, in deren Zusammenhang 621 Fahrzeuge angehalten und kontrolliert wurden. Ein Ziel dabei: die Wege der Täter nachvollziehen, Einbrüche verhindern und Täter abschrecken.

Beim "Einbruchsradar" geht es darum, die Bürgerschaft zu informieren und zu sensibilisieren. Joachim Budi oder Klaus Lob sehen darin allerdings nur ein Marketinginstrument der Landesregierung, die sich so aus der Verantwortung zu stehlen versuche. Auch Werner Schell ist überzeugt, dass das "Radar" das Problem nicht löst: "Wir brauchen zunächst mehr Polizeibeamte", stellt er fest.

(-nau)
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