Zukunftskommission Digitale Agenda Neuss arbeitet an digitaler Entwicklung

Neuss · Es wird ein Jahr der Digitalisierung: Im Sommer will die Zukunftskommission Digitale Agenda ihr Konzept vorlegen, im Herbst kommen 500 Top-Entscheider zur Fachtagung "e-NRW" und bis Jahresende will die Stadt ein Online-Serviceportal einführen.

 Beigeordneter Holger Lachmann bereitet das Serviceportal vor.

Beigeordneter Holger Lachmann bereitet das Serviceportal vor.

Foto: nau-

Der Termin steht: Am 8. November wird die Fachtagung "e-NRW" zum zweiten Mal in Neuss ausgerichtet. Die Quirinus-Stadt wird dann wieder zum Hotspot rund ums Thema Digitalisierung. Bei der Premiere im vergangenen Jahr diskutierten mehr als 500 Top-Entscheider über die Zukunft der Verwaltung - und die ist in fast allen Bereichen digital. Im Hauptprogramm des Fachkongresses werden die E-Government-Themen der Verwaltung mit ihren Bezügen zur Wirtschaft, zu Datenschutzfragen und zur IT-Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Kommunen stehen. Und vielleicht kann die Stadt Neuss im November bereits ihr neues Serviceportal vorstellen.

 Wilfried Kruse organisiert den Fachkongress "e-NRW".

Wilfried Kruse organisiert den Fachkongress "e-NRW".

Foto: woi

Eine Projektgruppe arbeitet derzeit - auch vor dem Hintergrund der Anforderungen des E-Government-Gesetzes - im Rathaus an der Umsetzung. Der Beigeordnete Holger Lachmann wird den status quo in der Sitzung des Hauptausschusses am 12. April vorstellen. Die Einführung des Serviceportals ist zum Ende des Jahres geplant. "Ein genauer Zeitpunkt, wann das Serviceportal freigeschaltet wird, steht noch nicht fest", erklärt Holger Lachmann.

Das Serviceportal soll der nächste Schritt auf dem Weg zur digitalen Verwaltung sein. Dann sollen zum Beispiel nicht nur, wie bereits jetzt, Bewohnerparkausweise online beantragt werden können, sondern weitere Dienste an die technischen Möglichkeiten angepasst werden. Vor allem aber - und da deckt sich das Vorhaben mit einem Thema, das bei der Fachtagung "e-NRW" im vergangenen Jahr bereits eine große Rolle spielte - wird die Wirtschaft stärker in den Blick genommen. Geplant ist, die An-, Um- und Abmeldung eines Gewerbes als Online-Prozess anzubieten.

Das wird in Fachkreisen mit Interesse verfolgt. Wilfried Kruse, geschäftsführender Gesellschafter des Instituts "IVMHoch2", organisiert den Kongress "e-NRW" zusammen mit der Fachzeitschrift "Behördenspiegel" und sieht die geplante Einführung des Serviceportals in Neuss als wichtigen Schritt. "Auch andere Städte arbeiten an solchen Angeboten. Sie sind Teil der Digitalisierungsoffensive in NRW", sagt Kruse. "Unternehmen haben aber weit über Gewerbeanmeldung-, -ummeldung und -abmeldung hinaus Bedarf. Sie brauchen permanent Services der Verwaltung. Und alles, was online erledigt werden kann, macht es für sie einfacher." Und Städte, die bürokratische Hürden abbauen, werden attraktiver - für Unternehmen und für Bürger.

Das Serviceportal ist jedoch nur ein digitaler Schritt. Im Sommer will die Zukunftskommission Digitale Agenda ihr Handlungskonzept vorlegen, das als Leitfaden dienen und Chancen aufzeigen soll, wie die Quirinus-Stadt die Digitalisierung nutzen kann. Ziel ist es, dass der Stadtrat dann einen Arbeitsauftrag an die Verwaltung stellt - und diese das Konzept der Zukunftskommission sukzessive abarbeitet.

2018 soll folglich ein Jahr werden, in dem Digitalisierung, dieses so gerne und oft von der Politik genutzte Schlagwort, im Fokus steht. Aber was auf dem Papier steht, ist das eine, wie es umgesetzt wird, das andere. "Der Wandel beginnt im Kopf", sagt Wilfried Kruse. Eine Verwaltung könne nur dann ein Innovationsbeschleuniger sein, wenn die Mitarbeiter die Chancen der Digitalisierung sehen und mitziehen.

(abu)
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