Temperaturen über 30 Grad Ärger über Hitzestau in Neusser Kita

Neuss · Dicke Luft in der Kita Zauberhügel in Neuss-Allerheiligen: Sowohl Eltern als auch Kindergärtnerinnen und der Träger (Awo) sind sauer auf die Stadt. In den vergangenen Tagen und Wochen seien in der Kita immer wieder Temperaturen jenseits der 30-Grad-Grenze gemessen worden.

 Am Freitagmittag zeigt die Messstation 28 Grad Innentemperatur in der Kita Zauberhügel.

Am Freitagmittag zeigt die Messstation 28 Grad Innentemperatur in der Kita Zauberhügel.

Foto: Woitschützke, Andreas

Bülent Öztas, Geschäftsführer der Neusser Awo, spricht von "unerträglichen Zuständen". Nun haben die Beteiligten genug. "Ich erwarte, dass die Stadt schnell handelt", sagt Öztas.

Die Bauweise des Gebäudes — eine Stahl-Beton-Konstruktion mit großen Fenstern — und der fehlende Schattenschutz durch Bäume oder Nachbar-Bauwerke führten an heißen Tagen zu Hitzewallungen. Der erste Stock sei besonders betroffen. "Im Außenbereich haben wir alles getan, was wir als Träger machen konnten, es wurden bereits mehr als 20.000 Euro investiert", sagt der Awo-Geschäftsführer. Das Geld sei unter anderem für Pavillons und drei Großsonnenschirme à 4,50 Meter Durchmesser ausgegeben worden. "Wir haben uns immer wieder bei der Stadt beschwert", sagt er. Bei Temperaturen wie in den vergangenen Tagen sehen sich die Verantwortlichen gezwungen, die erste Etage zu schließen und ins Erdgeschoss auszuweichen. "Das ist aber keine endgültige Lösung", sagt Öztas.

Kühlwasser in Fußbodenheizung

Laut des Awo-Geschäftsführers bestehe theoretisch die Möglichkeit, Kühlwasser durch die Fußbodenheizung laufen zu lassen. Dadurch könne die Temperatur in den Räumen um drei bis vier Grad reduziert werden. "Desweiteren möchte ich, dass Sonnensegel an den Fenstern im ersten Obergeschoss angebracht werden. Dort gibt es zwar Jalousien, aber die bringen überhaupt nichts", sagt Öztas, der betont, dass das Problem auch in anderen Neusser Kitas existiere.

Nach Angaben von Peter Fischer vom städtischen Presseamt prüft das Gebäudemanagement (GMN) aktuell, welche Kühlmöglichkeiten es für das Gebäude gibt. Eine Klimaanlage käme jedoch nicht infrage. Das Erkältungs- und Infektionsrisiko sei schlichtweg zu groß. Das GMN habe im Gebäude an der sonnenzugewandten Seite einen sogenannten Datenlogger platziert, der die Temperatur erfasst. In der 22. Kalenderwoche seien laut Fischer dort maximal knapp unter 32 Grad gemessen worden. Nach der Auswertung der Daten habe man sich Anfang Juni mit allen Beteiligten zusammengesetzt.

Auswertungen dauern noch

Die Erkenntnis der Datenauswertung sei unter anderem gewesen, dass wenn der Frühdienst morgens gegen 7.30 Uhr die Fenster öffne, die Raumtemperatur um drei bis vier Grad sinke. "Darum hat man vorgeschlagen, an besonders heißen Sommertagen noch zwei Stunden früher die Fenster zu öffnen und das Gebäude zu durchlüften, um die Temperaturen noch niedriger zu bekommen", sagt Fischer. Auch in den vergangenen Tage seien Messungen durchgeführt worden. Deren Auswertung dauere jedoch an.

(jasi)
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