Neuss Neuer Dezernent heißt Matthias Welpmann

Neuss · Die SPD trägt den Bewerber der schwarz-grünen Koalition mit, pocht aber auf ein Vorschlagsrecht für das Sozialressort.

 CDU, Grüne und SPD sind sich einig: Matthias Welpmann soll Beigeordneter für das Umweltressort werden. Die Wahl erfolgt am 19. Juni.

CDU, Grüne und SPD sind sich einig: Matthias Welpmann soll Beigeordneter für das Umweltressort werden. Die Wahl erfolgt am 19. Juni.

Foto: Jörg Dicke

Der Grünen-Ratsherr Matthias Welpmann aus Köln wird neuer Umweltdezernent in Neuss. Das steht seit Montagabend so gut wie fest, denn nachdem sich die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen schon vor Wochen auf den 46-jährigen Diplom-Geografen festgelegt hatte, wird dessen Bewerbung nun auch von CDU und - auf sanften Druck ihres Bürgermeisterkandidaten Reiner Breuer - der SPD unterstützt. Deren Fraktionsvorsitzender Arno Jansen knüpft die Wahl des Grünen-Bewerbers zwar an keine Bedingung, macht aber klar: "Wir halten unser Vorschlagsrecht für einen Beigeordneten aufrecht." Dieses will er einfordern, wenn nach dem wahrscheinlichen Wechsel von Stefan Hahn zum Deutschen Städtetag ein neuer Sozialdezernent gesucht werden muss.

Dass der neue Beigeordnete, dessen Wahl auf gemeinsamen Vorschlag der schwarz-grünen Mehrheit am 19. Juni im Rat erfolgt, seit 2005 Parteimitglied bei den Grünen ist, war keine Einstellungsvoraussetzung. "Wir haben den kompetentesten Bewerber gesucht", betont Michael Klinkicht, Fraktionsvorsitzeder der Grünen in Neuss. Ein zweiter Kandidat, der über diese Bewerbung die Chance zu einer Rückkehr nach Neuss ergreifen wollte, lag dichtauf auf Rang zwei. Den Ausschlag gab am Ende für CDU und Grüne, dass Welpmann als Ratsherr auch die Seite der Kommunalpolitik kennt, während die SPD die größere Führungserfahrung überzeugte.

In der Tat versteht sich Welpmann als Scharnier zwischen Verwaltung und Politik. Die althergebrachte Vorstellung, dass "die Verwaltung auf einem Erkenntnisberg sitzt, von dem sie den Politikern nichts freigibt", nennt er völlig überholt. Denn weil am Ende immer die Politik entscheiden muss, sieht er seine Aufgabe darin, sie mit Ideen, vor allem aber mit Informationen zu versorgen.

In die Politik selbst ging Welpmann, weil er in Köln, wo er seit 1998 lebt und auch bleiben will, dem Umweltschutz zu "einem höheren Wirkungsgrad verhelfen wollte". 2009 kandidierte der Umweltexperte, der über Hochgebirgs-Klimaforschung promovierte, für den Kölner Stadtrat. Dieses Mandat werde er nach seiner Wahl zum Beigeordneten beenden, sagte er gestern. Von seinen Engagements will er vor allem das im Verein Köln-Cork, der die Partnerschaft mit der irischen Partnerstadt Cork fördert, als dessen Vorsitzender fortsetzen.

Gewählt wird Welpmann mit Wirkung 1. Juli, wenn das neue Dezernat für Umwelt und Brandschutz etabliert wird. Seinen Dienst aber wird er dann noch nicht antreten können. Als Umweltmanager bei der "Neuen Bahnstadt Opladen GmbH", einer Tochtergesellschaft der Stadt Leverkusen, begleitet er die Entwicklung der mit 71 Hektar Fläche größten Innenstadtbrache Deutschlands - und muss seine Projekte dort geordnet übergeben.

(NGZ)
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