Neuss Natur am Rheinbogen entdecken

Neuss · Wanderer trotzen Regen und nehmen an "Neusser Natur"-Wanderung teil.

 Der Biologe Oliver Tillmanns leitete die Wanderung, die den Teilnehmern die einzigartige Natur am Rheinbogen näherbrachte.

Der Biologe Oliver Tillmanns leitete die Wanderung, die den Teilnehmern die einzigartige Natur am Rheinbogen näherbrachte.

Foto: A. Woitschützke

Beim Uedesheimer Rheinbogen handelt es sich um einen der wenigen naturnahen Abschnitte des Rheines am mittleren Niederrhein mit Auenwaldresten, großflächigen Vorkommen artenreicher Flachland-Glatthaferwiesen und besonderen Ausprägungen von Stromtal-Halbtrockenrasen. Rund 20 Neusser schnürten gestern ihre Wanderschuhe und machten sich auf einen spannenden Ausflug im Rahmen der Reihe "Neusser Natur", die vom Neusser Stadtmarketing organisiert wird. "Der Uedesheimer Rheinbogen ist eines der schönsten Naturschutzgebiete von Neuss", sagt Oliver Tillmanns, der die Tour leitete.

Der Biologe und Umweltschutzbeauftragte lebt in Grevenbroich, kennt sich aber auch in Neuss gut aus. "Ich erstelle unter anderem Gutachten bei Bauvorhaben oder im Auftrag der Stadt Neuss, um festzustellen, welche Flora und Fauna sich in den jeweiligen Naturschutzgebieten befinden." Auf einer Karte zeigte der Fachmann zu Beginn das Gebiet, das gemeinsam erwandert werden soll - vorausgesetzt, das Wetter spiele mit. Ein Blick zum Himmel verheiße zwar kein Unwetter, "aber eventuell müssen wir uns unter der Autobahnbrücke unterstellen". Gespannt auf die Pflanzen- und Tierwelt waren auch die beiden Teilnehmerinnen Gudrun Wessely aus Uedesheim und Anneliese Lüdtke aus Stürzelberg. "Da wohne ich schon so lange in Uedesheim und weiß nicht, was vor meiner eigenen Haustür los ist. Woanders macht man eine Städtetour, und jetzt wird es Zeit, mir hier die Natur anzuschauen", sagte Wessely.

Vogelgezwitscher und gelegentliche kleine und größere Schauer begleiteten die Wanderer auf ihrem Weg. Wer nicht mit einem Fernglas ausgestattet war, verpasste allerdings die seltenen Steinkauze oder Steinrohrsänger, die sich in dem Gebiet links und rechts von der Autobahn 46 zwischen Uedesheim und Grimlinghausen angesiedelt haben. Wachen Blickes ging es voran auf der gut drei Kilometer langen Strecke, vorbei an Kopfweiden, an Osterluzei und der kleinen Wiesenraute.

(vest)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort