Am Rande Napp bleibt seiner Ehrung fern

Neuss · Im Ratssaal wird heute ein Bildnis von Alt-Bürgermeister Napp enthüllt. Ohne ihn. Anmerkung zu einem Fall, der nicht in der Gemeindeordnung steht.

 Breuer (l.) und Napp: Streitfall fehlende Einladung.

Breuer (l.) und Napp: Streitfall fehlende Einladung.

Foto: woi

Horst Ferfers war zweifellos populär. Aber der langjährige Umweltdezernent gab sich keinerlei Illusionen darüber hin, warum man ihn immer und überall dabeihaben wollte. "Die Einladungen gelten meinem Amt", sagte er mehrfach. Und sie blieben in der Tat aus, nachdem Ferfers seinen Posten geräumt hatte. Warum das hier betont wird? Weil andere Pensionäre offenbar andere Vorstellungen haben, wieviel Wertschätzungen ihnen noch geschuldet wird.

Alt-Bürgermeister Herbert Napp vermittelt immerhin diesen Eindruck. Zum Neujahrskonzert habe er nur Karten bekommen, nachdem er im Büro des Bürgermeisters interveniert hatte, zur Klassiknacht im Rosengarten gab es keine Einladung (die allerdings nicht vom Rathaus ausgesprochen werden müsste), und beim Sommernachtslauf wollte ihn offenbar auch niemand dabei haben. Diese Häufung finde er merkwürdig, sagt Napp und fügt hinzu: "Ich will aber auch nicht unter Verfolgungswahn leiden."

Nun ist weder in der Gemeindeordnung noch der Hauptsatzung der Stadt geregelt, wie mit Alt-Bürgermeistern zu verfahren ist. Aber sollten sie denn nicht zumindest dann dabei sein, wenn - wie für heute um 16 Uhr angekündigt - ihr Bildnis, in Öl gemalt, im Ratssaal enthüllt wird? Napp zumindest wird fehlen. Er habe keine Einladung erhalten und nur eher zufällig erfahren, dass es diesen Termin gibt, sagt er. Bürgermeister Reiner Breuer widerspricht dem. "Ich bedauere sehr, dass er keine Einladung erhalten haben will" - denn die sei nachweislich über die Poststelle am 24. Juni verschickt worden und bei anderen Gästen auch angekommen. Bei Napp nicht. Weder als SMS noch als Mail oder Brief, sagt er. Und deshalb geht er heute Golf spielen. Als Bild wird er heute trotzdem präsent sein. Und zukünftig auch - wenn ihm das ein Trost ist. Christoph Kleinau

(NGZ)
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