Neuss Musikschule kombiniert Konzerte mit Unterricht

Neuss · Bis zu den Sommerferien legt die Musikschule ein umfangreiches Programm mit eigenen und fremden Musikern auf.

9000 Schüler, die von 140 Dozenten unterrichtet werden - allein mit Zahlen kann die Musikschule Neuss schon beeindrucken. Aber auch wenn Leiter Reinhard Knoll, der im übrigen Ende des Jahres in Pension geht, ein wenig stolz darauf ist - ihm geht es immer um den Unterricht. Dass zu den 9000 Schülern die rund 4000 Grundschüler des "Jedem Kind seine Stimme"-Programms (JeKi-Sti) gehören, schmälert das nicht: "Immerhin können wir sagen, dass wir mit der Musikschule alle Neusser Grundschulen erreichen." Gleichwohl gehört zum Profil der Einrichtung im Romaneum auch das Veranstaltungsprogramm: "Auch wenn es eigentlich nur ein Abfallprodukt ist", wie Knoll lachend sagt. Doch er weiß um die Bedeutung für seine Schüler, am Ende eines Jahres auf der Bühne zu zeigen, was sie gelernt haben. Allerdings ist der Terminplan des Pauline-Sels-Saals nicht allein mit den Konzerten der Schüler und Ensembles der Musikschule gut gefüllt, sondern auch mit Ergebnissen externer Aktivitäten.

Zum Beispiel mit der Masterclass von Jazzgitarrist Philip Catherine oder mit einem "Hör-Abend" von und mit Wolfram Goertz, dem Musikkritiker unserer Zeitung. Er hat an der Universitätsklinik Düsseldorf die Musikerambulanz mitgegründet und war mit seiner Reihe bereits in Düsseldorf und Mönchengladbach in vollen Häusern zu Gast. "Die Charts des lieben Gottes" heißt der Abend, an dem er Werke von J.S. Bach bis Jan Delay vorstellt (15. März, 19.30 Uhr).

Oder mit einem Konzert des Flautando Köln am 18. April, das von der Blockflöten-Dozentin Dagmar Wilgo initiiert ist: "Einmal wegen des Ensembles an sich", sagt Knoll, "aber auch um zu zeigen, dass die Blockflöte ein vollwertiges Konzertinstrument ist." Zudem könne das Konzert das derzeit etwas zurückgehende Interesse an dem Instrument wieder steigern.

Andere Termine im Programm zeugen von einem weiteren wichtigen Schwerpunkt der Musikschule: der Ensemble-Arbeit. Das gilt für den Jazz ebenso wie für die Klassik, für Instrumentalmusik wie für Gesang. Die Chöre Roundabout und Cantica Nova haben ihre eigenen Aufritte, Ensembles wie das Erwachsenenorchester Sinfonia und das Jugendsinfonieorchester Sinfo! geben Konzerte im Mai. Sinfonia ist im April gar nach Bremen eingeladen, um dort zusammen mit dem Alt-Hastedter Kammerorchester Bremen zu konzertieren.

Bereits erfolgreichen Musikern, die mal Schüler waren, soll die Chance für "Residency"-Konzerte gegeben werden. Erster Künstler ist der Klarinettist Sebastian Lambertz, der noch zwei Konzerte (21. Februar und 24. April) geben wird.

Mit dem großen Sing-Festival "Sing in' Neuss" in Kooperation mit der Bürgerstiftung Neuss werden dann wieder alle Chöre der Musikschule rund um die JeKi-Sti-Kinder vereint und um Gäste wie den Jedermann-Chor und eben das komplette Publikum ergänzt. Das Ereignis war mal für den Platz am Romaneum geplant, aber nachdem schon beim ersten Mal das Wetter einen Strich durch die Rechnung machte, bleibt die Veranstaltung nun unterm Dach des Zeughauses. Termin ist Samstag, 25. Juni.

(hbm)
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