Neuss Mitgliederversammlung der CDU bald über Skype?

Neuss · Die neue Mitgliederbeauftrage Dagmar Betz zieht mit der Tauber-Kommission eine erste Zwischenbilanz.

 Dagmar Betz (sitzend, 1.v.l) zog mit der CDU-Reformkommission um Generalsekretär Tauber (stehend, 4.v.r.) im Konrad Adenauer-Haus Zwischenbilanz

Dagmar Betz (sitzend, 1.v.l) zog mit der CDU-Reformkommission um Generalsekretär Tauber (stehend, 4.v.r.) im Konrad Adenauer-Haus Zwischenbilanz

Foto: CDU

Ein Drittel der CDU-Mitglieder in Neuss ist über 70 Jahre alt. Die Hälfte über 60. Die Vorzeichen sind klar. Erneuert sich die Basis der Christdemokraten nicht, ist der Mitgliederschwund auf Dauer nicht aufzuhalten. Und was für Neuss gilt, gilt erst recht auf Bundesebene.

Deswegen hat die CDU auf dem Parteitag im Dezember in Karlsruhe neue Maßnahmen beschlossen, mit denen Politik potenziellen Neumitgliedern, vor allem jungen Leuten, schmackhaft gemacht werden soll. An den Vorarbeiten dazu hatte die Neusserin Dagmar Betz mitgewirkt, die von CDU-Generalsekretär Peter Tauber in die Kommission "Meine CDU 2017" berufen worden war.

Mit viel Ehrgeiz und Elan geht Betz als neugewählte CDU-Mitgliedsbeauftragte in Neuss und dem Rhein-Kreis daran, dieses Reformwerk umzusetzen. Als die Kommission jetzt im Konrad-Adenauer-Haus, der Berliner CDU-Zentrale, eine erste Zwischenbilanz zog, stellte sie auf Bitten von Frank Niebuhr, dem Mitgliederbeauftragter der CDU im Bund, erste Ergebnisse ihrer Arbeit an der Neusser Basis vor.

"Wir sind auf einem guten Weg. Das erste Ziel, die Mitglieder besser zu integrieren, ist mit dem ,Neusser Zukunftspapier 2020' erreicht", sagt Betz. Das Reformpapier definiert die inhaltlichen Leitlinien der Partei sowie ihre Ziele und Arbeitsweisen neu und bildet die Arbeitsgrundlage der kommenden Jahre.

Im Fokus steht das Werben von Neumitgliedern. Dazu gehören Themen wie "die Frau" sowie "Menschen mit Migrationshintergrund". "Wir müssen uns intensiv um die Basis kümmern", sagt Betz. Sie soll beteiligt werden am großen, politischen Prozess. "Dazu müssen wir neue Orte finden, um die Mitglieder an der Politik zu beteiligen."

Ein Thema ist da der Einsatz der neuen Medien. Ein paar Nachrichten und Tweets per Facebook und Twitter abzusetzen, ist das eine. Das andere seien beispielsweise große Mitgliederversammlungen via Internettelefonie. "Es ist kein Problem per Skype-Konferenzen die Mitglieder zu bestimmten Themen einzuladen", sagt Betz. Generalsekretär Tauber oder Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble machen es schon vor. Sie kämen über die Internettelefonie mit Parteimitgliedern aus den Kommunen ins Gespräch. "Das kostet nur eine halbe Stunde Zeit", sagt Betz.

Der Reformgedanke sei zwar längst nicht überall angekommen, sagt Betz, aber sie ist voller Tatendrang. Und im Juni ist sie schon wieder in Berlin gefordert - bei der Mitgliederbeauftragtenkonferenz.

(KT)
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