Neuss Mit den Niederlanden gut im Geschäft

Neuss · Das Nachbarland ist der wichtigste Außenhandelspartner Nordrhein-Westfalens. Das spürt auch der Logistikstandort Rhein-Kreis Neuss. Wie wichtig dafür die Verkehrsanbindung ist, wurde jetzt im Neusser Zeughaus deutlich.

 Nordrhein-Westfalen macht mit den Niederlanden gute Geschäfte. Dabei spielt auch der Rotterdamer Hafen (im Bild) eine entscheidende Rolle.

Nordrhein-Westfalen macht mit den Niederlanden gute Geschäfte. Dabei spielt auch der Rotterdamer Hafen (im Bild) eine entscheidende Rolle.

Foto: ki-

Für die Wirtschaft in der Region war es ein durchaus wichtiges Signal. Dass Ministerpräsident Armin Laschet seine erste Auslandsreise in der vergangenen Woche in die Niederlande führte, wird ebenso wohlwollend aufgenommen wie die Ankündigung, die Zusammenarbeit substanziell verbessern zu wollen. Von einem möglichst guten Miteinander profitieren die Unternehmen in der Region. Wolfram Lasseur, Außenhandelsexperte der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein, betont: "Die Niederlande sind der wichtigste Außenhandelspartner Nordrhein-Westfalens. Im ersten Halbjahr 2017 wurden Waren im Wert von gut 28 Milliarden Euro zwischen den Nachbarn gehandelt."

An diesen Handelsbeziehungen partizipiere die überdurchschnittlich exportstarke Wirtschaft am Mittleren Niederrhein - mit mehr als 54 Prozent war die Exportquote der Region 2016 erneut deutlich höher als die des Landes NRW (43,6 Prozent) - zu einem guten Stück. Und auch für den Logistikstandort Rhein-Kreis Neuss spielen gute nachbarschaftliche Beziehungen eine besondere Bedeutung. Laschets Antrittsbesuch kann daher auch als Zeichen gedeutet werden, die im Koalitionsvertrag der schwarz-gelben Landesregierung festgehaltenen Absichten zu unterstreichen: NRW soll als führender Logistikstandort in Deutschland gestärkt und ausgebaut werden. Das Interesse liegt aber nicht nur auf niederländischer, sondern auch auf belgischer Seite: Denn ein Großteil der gut 68 Millionen Tonnen Güter, die 2016 zwischen Antwerpen und Deutschland transportiert wurden, kam aus NRW oder war für NRW bestimmt. Bis 2030 rechnen Experten mit einem Wachstum um mindestens 30 Prozent.

Wie wichtig der Ausbau der Verkehrsanbindung ist, wurde daher in der vergangenen Woche im Neusser Zeughaus deutlich. Die Antwerp Port Authority informierte dort gemeinsam mit führenden Vertretern der Hafenwirtschaft über die Verkehrsentwicklung. Unterm Strich ging es darum, Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand in NRW zu sichern.

Neben Logistik- und Standortfragen sind gute nachbarschaftliche Beziehungen aber auch mit Blick auf den in der Grenzregion längst eng verwobenen Arbeitsmarkt von Bedeutung. Zudem sind die Niederlange natürlich ein guter Absatzmarkt. Das deutsch-niederländischen Wirtschaftsforum "Grenzenlose Geschäfte", das am 8. November von 13 bis 19.30 Uhr im Borussia-Park in Mönchengladbach ausgerichtet wird, soll daher einen Beitrag zu noch intensiverer Kooperation zwischen Unternehmen aus beiden Ländern leisten. Mehr als 60 Unternehmen werden sich dabei präsentieren.

Zudem werden Workshops angeboten, einer beschäftigt sich zum Beispiel mit "Fördermöglichkeiten für deutsche Unternehmen in der Provinz Limburg". Bei einem Matching können Unternehmen während des Forums zudem Geschäftspartner finden. Im vergangenen Jahr wurden dabei laut IHK mehr als 250 Kontakte geknüpft.

(abu)
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