Neuss Mit 25 Chefin in der Schweiz

Neuss · Die erst 25-jährige Stella Schieffer ist auf "Schloss Salem" zur Schule gegangen und hat in Cambridge studiert. Heute lebt die gebürtige Neusserin in Zürich. Dort hat die junge Bauingenieurin ihre eigene Firma gegründet.

 Stella Schieffer kommt nur noch als Gast nach Neuss, denn in Zürich startet die Jungunternehmerin derzeit durch.

Stella Schieffer kommt nur noch als Gast nach Neuss, denn in Zürich startet die Jungunternehmerin derzeit durch.

Foto: woi

"Mehr Elite braucht das Land" — diesem Ruf ist Stella Schieffer gefolgt. Die erst 25 Jahre junge Bauingenieurin aus Neuss hat am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) in den USA ihren Abschluss gemacht, hat in der Schweiz ein Start-up gegründet sowie zahlreiche Stipendien und Preise für ihre Leistungen gewonnen.

Doch der Reihe nach: Lange hielt es Stella Schieffer, 1987 in Neuss geboren, nicht in der Quirinusstadt: Nachdem sie auf dem Quirinus-Gymnasium nur Einser zu ihrer Mutter an die Breite Straße brachte, ergatterte sie nach der 9. Klasse ihr erstes Stipendium, für die Internationale Schule in Düsseldorf. "Dort habe ich Geschmack gefunden an einer internationalen Ausbildung", erzählt sie. 2002 machte sich die Neusserin auf gen Süden, ins Internat "Schloss Salem" am Bodensee, die hierzulande wohl bekannteste internationale Privatschule.

"Als Einzelkind fand ich das Internatsleben toll, und Salem war mein Sprungbrett ins Ausland", erzählt Stella Schieffer. Mit ihrem International Baccalaureate, einem global gültigen Abitur, und einem Stipendium im Gepäck, ging sie nach dem Abschluss als 18-Jährige zum MIT nach Cambridge.

Auch in Amerika plagte die junge Frau kein Heimweh — souverän meisterte sie das Elite-Studium und schaffte ihren Bachelor of Science in "Civil Engineering", also Bauingenieurwesen. "Schon als kleines Kind habe ich Dinge aus dem Gartenteich unter dem Mikroskop untersucht und mich für Technik interessiert", antwortet sie auf die Frage nach ihrem Studienfach. In den USA wollte die Rheinländerin nicht bleiben. "Es zog mich wieder nach Europa, näher zu meiner Familie."

So absolvierte sie an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich ihren Masterstudiengang im Spezialgebiet Verkehrsplanung. Nach der Theorie folgt sogleich die Praxis, dachte sich Stella Schieffer, und gründete direkt nach ihrem Abschluss vergangenes Jahr mit einem Kommilitonen ihr erstes Start-up: die Polyport GmbH, mit dem Ziel, Gütertransporte effizienter zu gestalten.

Für diese "Mitfahrgelegenheit für Objekte" gewann die ambitionierte Studentin mehrere Preise und Fördergelder, insgesamt 130 000 Schweizer Franken. "Wir wollen, dass die Kapazitäten in Transportfahrzeugen und Autos besser genutzt werden, Pendler beispielsweise Waren mitnehmen." Mit Ikea in der Schweiz besteht schon eine Kooperation für einen "Mitbring-Service." Zeit für ihre Heimatstadt Neuss hat die junge Unternehmerin momentan selten: "Nur zwei- bis dreimal pro Jahr schaffe ich es", sagt Stella Schieffer, die in Zürich ein neues Zuhause gefunden hat.

(jro)
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