Neuss Michael Fielenbach setzt sich als Chef der Neusser FDP durch

Neuss · Wer die Mehrheit hat, der hat Recht. Wenn das alte Leitwort pragmatischer Politiker noch Gültigkeit besitzt, dann können Michael Fielenbach und seine Mitstreiter in der Neusser FDP im hohen Maße mit dem jüngsten Stadtparteitag der Neusser FDP zufrieden sein. Sie gewannen in einer zerrissenen Partei alle Abstimmungen klar und festigten ihre Führungspositionen. Fielenbach, ein 56 Jahre alter Vermessungsdirektor, der im Dienst des Rhein-Kreises steht, war 2014 erstmals zum Vorsitzenden gewählt worden. Jetzt wurde er mit 30 von 42 abgegebenen Stimmen für weitere zwei Jahre im Amt bestätigt. Sein Herausforderer, Ratsherr Cornelius Janßen (50), war mit lediglich zwölf Stimmen chancenlos, obwohl sich die parteiinterne Opposition zuvor lautstark zu Wort gemeldet hatte.

 Der Altmeister und sein Ziehkind: Heinrich Köppen (r.) gratuliert Michael Fielenbach zur überzeugenden Wiederwahl als FDP-Chef.

Der Altmeister und sein Ziehkind: Heinrich Köppen (r.) gratuliert Michael Fielenbach zur überzeugenden Wiederwahl als FDP-Chef.

Foto: Woi.

Im Vorstand sitzen fortan vor allem Fielenbach-Vertraute: Neuer "Vize" ist Dirk Aßmuth, Schatzmeisterin Beate Weinem, Schriftführer Bernd Kahlbau, Beisitzer sind Hans-Peter Fantini, Jana Pavlik und Gerd Schorn. Als beratende Mitglieder gehören künftig dem FDP-Führungsgremium auch die altgedienten Granden Heinrich Köppen (78) und Achim Rohde (79) an, die beide zu Ehrenvorsitzenden der Neusser FDP gewählt wurden.

Mit dem jüngsten Stadtparteitag im Holiday Inn erlosch auch endgültig der Stern des einstigen Hoffnungsträgers Hermann-Josef Verfürth (66) bei der Neusser FDP. Der beliebte Arzt aus Holzheim schloss sich vor vier Jahren überraschend den Liberalen an, führte sie als Landtagskandidat (2012) und Spitzenkandidat für die Kommunalwahlen (2014) zu starken Ergebnissen, blieb aber in den eigenen Reihen nur ein geduldeter Stimmenfänger. Verfürth, bisher Vize-Chef der Neusser FDP, trat nicht mehr zur Kampfabstimmung gegen Aßmuth an. Er begründete seinen Schritt mit den schlechten Erfahrungen, die er in den vergangenen zwei Jahren gemacht habe, und erntet dafür auf der Homepage der Neusser FDP nur noch Süffisanz: "Was auch für die Erfahrungen der Partei mit ihm gilt." Verfürth sitzt weiterhin für die FDP im Stadtrat, ist in der Kreis-FDP Stellvertreter von Bijan Djir-Sarai, der ihn schätzt. Gerüchte, Verfürth werde sich dem FDP-Stadtverband Kaarst anschließen, wollte am Wochenende niemand bestätigen.

(-lue)
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