Neuss Lukas-Geschäftsführer referiert über IT-Sicherheit

Neuss · In Bochum sprach Dr. Nicolas Krämer vor Experten über die Lehren aus dem Cyber-Angriff auf das Lukaskrankenhaus.

 Dr. Nicolas Krämer war Gastredner auf einer IT-Fachtagung.

Dr. Nicolas Krämer war Gastredner auf einer IT-Fachtagung.

Foto: lber

Ein Dreivierteljahr nach dem Cyber-Angriff auf das Lukaskrankenhaus ist Dr. Nicolas Krämer bei IT-Fachtagungen ein gefragter Gesprächspartner. Beim ersten "G DATA Healthcare Security Forum" in Bochum sprach der Geschäftsführer des "Lukas" nun über die Herausforderungen und die Auswirkungen, die ein solcher Angriff für den Klinikalltag bedeutet. Er schilderte, wie im Februar eine Erpresser-Software ("Ransomware") dafür sorgte, dass das gesamte Computer-Netzwerk heruntergefahren werden musste. Bei Ransomware handelt es sich um Schadprogramme, durch die Daten auf einem fremden Computer verschlüsselt oder der Zugriff auf sie verhindert wird, um für die Entschlüsselung oder Freigabe ein Lösegeld zu fordern. Eine konkrete Forderung ging beim "Lukas" jedoch nicht ein.

Bei der Fachtagung berichtete Krämer, welche Konsequenzen das Krankenhaus aus dem Cyber-Angriff zog und weshalb man sich für eine offene Krisenkommunikation entschlossen hat. Dabei hatte er auch Gutes zu berichten - zum Beispiel, dass keine Patientendaten in die Hände Dritter gelangt sind und dass der Vorfall zu keinem Vertrauensverlust bei den Patienten geführt habe. Die IT-Sicherheitsvorkehrungen wurden noch einmal verstärkt.

Durch den Fall in Neuss rückte die sogenannte Ransomware bundesweit in den Blickpunkt. "Der Fall des Lukaskrankenhauses Anfang des Jahres war ein Weckruf", sagte G-DATA-Vorstand Kai Figge bei der Fachtagung. Experten des Bundeskriminalamtes, des Bundesministeriums für Sicherheit in der Informationstechnik sowie von Microsoft und von G DATA stellten aktuelle Risiken und effektive IT-Strategien im Gesundheitswesen vor. Grundsätzlich gelte: Die Sicherheitsanforderungen im medizinischen Bereich sind besonders hoch. Oberste Priorität haben die Aufrechterhaltung des Betriebes sowie der Schutz sensibler Patientendaten.

(abu)
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