Neuss "Lukas" baut bis Ende des Jahres Palliativstation auf

Neuss · Im Lukaskrankenhaus wundert sich niemand über die Entscheidung des Landes, das städtische Krankenhaus für die Einrichtung einer Palliativstation mit acht Betten vorzusehen. Das sei nach objektiven Kriterien entschieden worden, betont Geschäftsführer Sigurd Rüsken, der einen fertigen Fahrplan zum Bau dieser Abteilung zur Behandlung todkranker Menschen in der Schublade liegen hat. Die soll im nun leerstehenden Gebäude der ehemaligen Kinderklinik nach den Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin eingerichtet und noch vor dem Jahresende bezogen werden, denn ab Januar kann das Haus den Krankenkassen ein Zusatzentgeld für die Behandlung dieser Patienten in Rechnung stellen.

Eher noch rätselt Rüsken über die Frage, warum gerade jetzt das Thema zum Gegenstand politischer Debatten wurde. Und die ist noch nicht beendet. Nachdem sich am vergangenen Sonntag Politiker aller Parteien für den Erhalt der Palliativstation am Johanna-Etienne-Krankenhaus ausgesprochen hatten, wird die drohende Schließung dieser Abteilung am Klinikum der Nordstadt nun auch die Mitglieder des Kreis-Gesundheitsausschusses beschäftigen. Hans-Ulrich Klose (CDU) hat das Thema für die nächste Sitzung am 31. Mai auf die Tagesordnung gesetzt. Er sehe Handlungsbedarf, betonte Klose, der das Thema auch in die Gesundheitskonferenz einbringen wird.

Die Frage, wie und wo Palliativmedizin im Kreis angeboten wird, war jahrelang diskutiert worden. Die vier Krankenhäuser im Kreisgebiet hatten sich darauf verständigt, jedes für sich ein entsprechendes Angebot zu schaffen. Das Land allerdings hatte schon 2011 entschieden, dieses Versorgungsangebot auf das "Lukas" und das Kreiskrankenhaus in Grevenbroich zu konzentrieren. Weil, wie Rüsken mit Blick auf die Abteilung für Strahlentherapie am Lukas betont, "wir die meisten Patienten und damit die meiste Erfahrung haben."

(NGZ)
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