Überfall auf Neusser Leihhaus Polizei hat zwölf Hinweise nach "Aktenzeichen XY"

Neuss · In der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY" ist der Überfall auf ein Neusser Leihhaus Thema gewesen. Die Neusser Polizei hat am Donnerstagvormittag bereits zwölf Hinweise zur Tat bekommen.

 Ein Bild aus einer Überwachungskamera vom Überfall am 30. März 2015 in einem Neusser Leihhaus.

Ein Bild aus einer Überwachungskamera vom Überfall am 30. März 2015 in einem Neusser Leihhaus.

Foto: Polizei

Durch "Aktenzeichen XY" ist am Mittwochabend der Überfall auf das Leihhaus an der Michaelstraße in der Neusser Innenstadt bundesweit bekannt geworden. Wie Polizeisprecherin Daniela Dässel auf Anfrage am Donnerstag sagte, gab es seit Ausstrahlung des Beitrages zwölf Hinweise zur Tat. "Dabei handelt es sich um Informationen zu einem Tatwerkzeug, einem Hammer, sowie zu weiteren Umständen, die auf die Tat Einfluss hatten", sagt Dässel.

In einem Film wurde der Überfall vom 30. März 2015 noch einmal nachgestellt: Gegen 12.40 Uhr klingelt ein Mann an der Tür. Der Mann macht auf die Verkäuferin einen seriösen Eindruck. Die Verkäuferin öffnet die Tür - plötzlich erscheint ein weiterer Mann. Beide stürmen mit den Laden, drohen mit einer Piostole und überwältigen die Verkäuferin. Sie wird in einem Nebenraum gebracht und gefesselt. Einer der Täter räumt die Vitrinen aus. Nachdem die Männer samt Beute geflüchtet waren, alarmiert die Verkäuferin die Polizei. Zur Beute der Täter zählen Uhren der Marke "Corum" (Wert: etwa 2.800 Euro), "Patek Phillipe" (Wert: etwa 9.000 Euro), "Omega" (Wert: etwa 2.300 Euro) und "Zenith"(Wert: rund 5.000 Euro).

 Diesen Hammer ließen die Täter im Leihhaus zurück.

Diesen Hammer ließen die Täter im Leihhaus zurück.

Foto: Polizei

Die Täter ließen einen Hammer, einen Fäustel, im Geschäft zurück. Der Neusser Kommissar Eric Jörg präsentierte am Mittwochabend im TV-Studio den Zuschauern das Tatwerkzeug. Auf dem Fäustel ist ein Dorn eingeschweißt, der vermutlich dazu dienen sollte, die Vitrinen zu zerstören. Laut Jörg geht die Polizei von einem dritten Täter aus, der Schmiere gestanden hat. Die Auswertung der Überwachungsvideos in der Stadt hätten ergeben, dass die Täter sich bereits eine Stunde vor dem Überfall in Neuss herumgetrieben haben.

Die Polizei beschreibt die Täter folgendermaßen:

1. Person (mit Waffe): Der Mann, der die Angestellte gefesselt und bewacht haben soll: vermutlich Ost- oder Südosteuropäer, etwa 30 Jahre alt, etwa 1,85 m groß, schlank, dunkles kurzes Haar; Kleidung: graues Sakko, dunkle Hose, dunkle Schuhe mit weißer Sohle, graue Baskenmütze, dunkler Schal mit weißem Muster; Pilotenbrille.

2.Sein mutmaßlicher Komplize ist etwa 25 Jahre alt, etwa 1,80 Meter groß, schlank und sportlich. Er hatte schwarze Haare und einen kurzen Vollbart. Seine Kleidung bestand aus einer dunklen Kapuzenjacke, einer dunklen Hose, einer schwarz-grau gemusterten Basecap
und schwarzen Schuhen mit weißer Sohle. Er hatte einen Rucksack dabei, in dem er die Kabelbinder für die Fesselung und das Fäustel mitgebracht haben soll. In dem Rucksack soll dann die Beute verstaut worden sein.

Zeugen werden gebeten, sich mit der Kriminalpolizei unter der Rufnummer 02131 - 3000 in Verbindung zu setzen. Die Sendung am Mittwochabend verfolgten 5,8 Millionen Zuschauer. Der Marktanteil betrug 17,5 Prozent. In der Sendung wurde neben dem Neusser Fall auch die mutmaßlich von früheren RAF-Terroristen verübten Überfälle auf Geldtransporte thematisiert.

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