Neuss Leichenfund: Sohn aus Neuss gab Hinweis

Neuss · Am Landgericht Mönchengladbach beginnt am Mittwoch (9.15 Uhr) der Prozess um den gewaltsamen Tod einer 64-Jährigen. Laut Anklage war die Rentnerin im September vergangenen Jahres von ihrem Ehemann im gemeinsamen Haus in Erkelenz-Granterath erwürgt und in einem Waldstück verbrannt worden. Die Polizei vermutete zunächst einen Selbstmord – dann aber meldete sich der Sohn des Paares. Der Neusser gab den Ermittlern den entscheidenden Hinweis, wonach sein Vater für das Verschwinden seiner Mutter verantwortlich sein könnte.

Am Landgericht Mönchengladbach beginnt am Mittwoch (9.15 Uhr) der Prozess um den gewaltsamen Tod einer 64-Jährigen. Laut Anklage war die Rentnerin im September vergangenen Jahres von ihrem Ehemann im gemeinsamen Haus in Erkelenz-Granterath erwürgt und in einem Waldstück verbrannt worden. Die Polizei vermutete zunächst einen Selbstmord — dann aber meldete sich der Sohn des Paares. Der Neusser gab den Ermittlern den entscheidenden Hinweis, wonach sein Vater für das Verschwinden seiner Mutter verantwortlich sein könnte.

Die Leiche der Frau war von Spaziergängern gefunden worden. Ermittlern gelang es zunächst nicht, die Tote zu identifizieren. Die Polizei ging von einer Frau im Alter von "mehr als 25 Jahren" aus, ein Zusammenhang zum Verschwinden von Elke T. (Namen alle geändert) wurde nicht hergestellt. Der Ehemann der 64-Jährigen nämlich hatte den Ermittlern erklärt, seine Frau leide unter Depressionen, habe Tage zuvor die Wohnung verlassen und sei nicht zurückgekehrt. Dem Sohn der Familie ließ das angebliche Verschwinden seiner Mutter keine Ruhe. Der junge Neusser wandte sich zwei Tage nach dem Auffinden der verbrannten Frauenleiche an die Polizei. "Er hat sich mit einem unguten Bauchgefühl gemeldet, heißt es in der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Mönchengladbach", so Gerichtssprecher Joachim Banke. Offenbar hatte Thorsten T. längst vermutet, dass sein Vater für das Verschwinden der Mutter verantwortlich sein könnte. "Nach seinen Angaben hat sich der Vater merkwürdig verhalten."

Die Polizei reagierte auf den Hinweis: Sie durchsuchte das Haus der Familie, Leichenspürhunde schlugen an, auch im Jeep des Mannes fanden sich Hinweise darauf, dass die Frau damit offenbar in das Waldstück transportiert worden war. Der Angeklagte schwieg zunächst, inzwischen jedoch hat er die Tat schriftlich eingeräumt. Allerdings stellt er die Sache als Unglücksfall dar. Demnach will er sich mit seiner Frau gestritten haben. Sie habe ihn beleidigt, daraufhin habe er sie gepackt, ihr den Mund zugehalten und sie geschüttelt. Dabei sei sie verstorben. Weil sie eingeäschert werden wollte, habe er die Leiche verbrannt.

Der Sohn der Familie aus Neuss gilt als einer der wichtigsten Zeugen. Mit dem Urteil wird Anfang Mai gerechnet.

(NGZ)
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